Heft 
(2019) 107
Seite
95
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Macht endlich den Fontane! Erler/ Trilcke 95 alle zu viel. Es zersplittert sich ein bisschen. Die große Überschau liefert keiner mehr. Oder doch: Ich stecke mitten in der aufregenden Lektüre der Biographien, die Regina Dieterle und Iwan-Michelangelo DAprile ge­schrieben haben. PT: Vielleicht traut sich heute kaum einer mehr, eine solche große Über­schau zu geben? GE: Ja, vielleicht. Wegen der vielen, kleinen Splitter. Aber ab und an muss man schon noch sagen:»Vergesst den großen Romancier Fontane nicht, die­sen sozialkritischen Schriftsteller, diesen Zivilisationsskeptiker, diesen Vor­herseher, diesen prognostischen Denker, ›Generalweltanbrennung‹ heißt das Stichwort, ›Luftschifferschlachten‹ der Zukunft.« Solche Sachen! Oder der Brief an Morris vom 26. Oktober 1897:»Die Menschheit hat zu natürli­chen Zuständen zurückzukehren; das aber, womit am ehsten(weil unerträg­lich geworden) gebrochen werden muß, ist der Militarismus.« Das ist mein Fontane, der eben noch lange nicht tot ist. PT: Herr Erler, herzlichen Dank für das Gespräch.