162 Fontane Blätter 103 Vermischtes Anmerkungen 1 Voranmerkung zur Aussprache des Namens George: Theodor Fontanes Brief an Bernhard von Lepel wenige Wochen nach der Geburt seines ältesten Sohnes hat Verwirrung gestiftet über die in der Fontane-Familie geübte Aussprache des Namens George. Am 8. September 1851 schreibt Fontane dem Duz-Freund:»mein Kronprinz[…] soll[…] die Namen George Emil(sprich’s französisch) erhalten.«(HFA IV, 1,192) Die Klammerbemerkung erweist sich als ein nötiger Zusatz:»Emil« soll trotz des ihm im Deutschen fehlenden End-e französisch, also Emile[e’mil], ausgesprochen werden – vielleicht in bewusstem Anklang an den Vornamen der Mutter(und Großmutter?) des Neugeborenen. Dass sich dieser Aussprachehinweis nicht auch auf den Namen George beziehen kann, wird einmal deutlich durch verschiedene Briefe, in denen Fontane und seine Frau die Verkleinerungsform Georgechen wählen,(z. B.: Theodor Fontane an Emilie Fontane(Mutter), 30. Dezember 1854(HFA IV, 1, 393); Emilie Fontane an Theodor Fontane, 19. September 1855 u. 12. Juli 1856 (GBA Der Ehebriefwechsel. Bd. 1, 161 u. 338); Tagebucheinträge Theodor Fontanes vom 11. August 1856 u. 4. November 1857(GBA Tagebücher . Bd. 1, 155 u. 284). Zum andern dekliniert Fontane den Vornamen George in seinen Tagebüchern u. Briefen deutsch,(z. B.: Tagebucheintrag 17. Oktober 1857:»George’n Geschichten aus meiner Swinemünder Jugend erzählt.«(GBA Tagebücher. Bd. 1, 278); an Elise Fontane, 2. März 1871:»Georgen […] geht es gut.«(TFA_Ba 628_02973); an Mathilde von Rohr, 17. März 1872: »Lieutnant Wenzel[…], der mit Georgen zwei Leidenschaften gemein hat[…]« (HFA IV, 2, 401); an Emilie Fontane, 25. August 1874:»Ich lege Georgens wieder sehr netten Brief bei«(GBA Der Ehebriefwechsel . Bd. 3, 18). Erweiterte Fassung meines Vortrags, gehalten im Theodor-Fontane-Archiv am 9. Juni 2016 im Rahmen der Festwoche zum 25jährigen Bestehen der Universität Potsdam. Für die freundliche Erlaubnis zur Abbildung danke ich den Erben des NL Hesekiel, dem Staatsarchiv Coburg und dem Theodor-Fontane-Archiv. 2 Vermißte Bestände des TheodorFontane-Archivs. Eine Dokumentation im Auftrag des Theodor-Fontane-Archivs. Hrsg. von Manfred Horlitz. Potsdam 1999, 104–121. 3 George Fontane: Mein liebes Ludchen. Briefe an die Schriftstellerin Ludovica Hesekiel 1869 – 1886. Hrsg. von Heide Streiter-Buscher. Berlin 2014. Die Originalhandschriften werden aufbewahrt im Staatsarchiv Coburg: StACo, NL Hesekiel, Nr. 32. 4 Edith Krauß: Theodor Fontanes Ältester. Ein Lebensbild aus Briefen und Tagebüchern. In: Fontane Blätter 96 (2013), 80–113. 5 Theodor Fontane an Paul Heyse, 11. Juni 1883. HFA IV, 3, 252. 6 10. August 1877. GBA Der Ehebriefwechsel . Bd. 3, 77 f. 7 26. August 1877, wie Anm. 3, 167 f. 8 Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. HFA I, 4, 485. 9 Theodor Fontane: Tagebuch 1868. GBA Tagebücher. Bd. 2, 33. 10 2. Juli 1879, wie Anm. 3, 188. 11 27. Juni 1879. GBA Der Ehebriefwechsel . Bd. 3, 185. 12 26. Januar 1871, wie Anm. 3, 112. 13 23. November 1869. Ebd., 96.
Heft
(2017) 103
Seite
162
Einzelbild herunterladen
verfügbare Breiten