Heft 
(1971) 13
Seite
312
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Schnitzaltären. Am 21. Januar 1863 veröffentlichte Karl Schnaase in der Nr. 17 der Kreuzzeitung unter der RubrikBerliner Zuschauer einen Beitrag über die Schnitzaltäre in den Dorfkirchen in Wilkendorf und Bollersdorf, die nach ihrer Restaurierung damals im Berliner Akademie­gebäude ausgestellt waren. Fontane verweist auf diesen Aufsatz bei der Zusammenstellung von Schnitzaltären in den märkischen Dörfern des Regierungsbezirkes Frankfurt/Oder im Notizbuch A 7 (s. S. 316) seine An­merkung zu Wilkendorf und Bollersdorf), und er hat später Schnaases Beschreibung des Bollersdorfer Altars wörtlich in die Erstausgabe des zweiten Teiles derWanderungen übernommen (s. Anm. 41). Neben den zuvor geschilderten Anregungen von verschiedenen Seiten und eigenen Beobachtungen hatte dieser Aufsatz sicher mit dazu beigetragen, daß Fontane sich schließlich selbst mit der Erfassung kirchlicher Kunstdenk­male befaßte und in diesem Zusammenhang den Aufruf vom April des Jahres 1863 im Schulblatt für die Provinz Brandenburg zur Erfassung der Schnitzaltäre veröffentlichte. Die Sammlung von Zuschriften, die er auf seinen Aufruf hin erhielt, wurde in ein Heft eingeklebt mit der Auf­schrift:Schnitzaltäre in märkischen Kirchen 34 .

Es enthält folgende Briefe:

1. Brief des Predigers Hermanni aus Krahne vom 17. VIII. 1863. Er zeigt ein Altarbild aus dem Jahre 1473 von Jerard Weger in der Kirche in Meßdunk an, das im Jahre 1844 von Friedrich August Bott in Bran­denburg restauriert worden sei.

2. Brief des Küsters Lehmann aus Rottstock bei Brück vom 7. VIII. 1863, der auf einen Bilderaltar, vergoldetes Holzschnitzwerk, in der dortigen Kirche verweist.

3. Brief des Lehrers Schumacher vom 18. VII. 1863. Er berichtet von einem Altar in der Kirche in Trechwitz bei Groß-Kreuz, der damals schon beschädigt war. Er schreibt, der Gekreuzigte sei nicht mehr am Kreuz befestigt, sondern läge im Kasten, der jetzt seinen Platz in einer Turmecke von Staub und Spinnweben überzogen habe.

4. Brief des Predigers Heinrich vom 5. VII. 1863. Er schreibt von einem alten Schnitzaltar in der Kirche in Bornow mit der Legende vom Papst Gregor.

5. Brief des Oberpfarrers Grüning vom 4. VII. 1863, der einen Schnitz­altar in Coelleda in Thüringen meldet.

6. Brief des Predigers Brandenburg vom 22. VI. 1863. Er verweist auf einen Altarschrein mit drei Altarblättern aus Holz mit Goldspuren in Kuhsdorf und auf einen Schnitzaltar in Mesendorf, der vor der Restaurierung im Jahre 1839 vergoldet gewesen, jetzt aber mit brauner Farbe überzogen sei.