Theodor Fontane
Sieben unveröffentlichte Briefe an Verlagsbuchhändler, Verleger, Herausgeber und Redakteure 1855 bis 1895
Herausgegeben und mit Anmerkungen versehen von Joachim Schobeß
1. Berlin, d. 28. Juli [18]55.
Herrn Buchhändler Hirzel, Leipzig.
Ich schulde Ew. Wohlgeboren noch meinen besten Dank für freundliche Übersendung des Freytag’schen Romans. Indem ich diese Schuld hiermit abtrage, füg’ ich eine von mir herrührende Besprechung des trefflichen Buches hinzu. Sollten Sie Veranlassung nehmen, dieselbe Herrn Gustav Freytag gelegentlich zuzustellen, so bitt’ ich Sie, mich demselben zu empfehlen.
Hochachtungsvoll ergebenst Th. Fontane.
2. Berlin, d. 17. Mai [18]59.
Potsdamerstraße 33.
Sehr geehrter Herr.
Mit ergebenster Bezugnahme auf unser Gespräch zu Anfang dieses Monats, nehm’ ich mir die Freiheit, Ihnen anbei ein ziemlich ins Detail gehendes Verzeichnis zu übersenden, das, wie ich hoffe, in übersichtlicher Weise den Inhalt angibt, aus dem die 3 Bände bestehn würden, deren Herausgabe mir am Herzen liegt. Der erste Band würde nach einer Berechnung, für deren ohngefähre Richtigkeit ich mich verbürgen möchte, 17 bis 18, die beiden andern Bände jeder 20 bis 22 Bogen stark werden.
Der Inhalt ist durchaus unverfänglicher Natur, wie Ihnen teils das Inhaltsverzeichnis, teils der Umstand sagen wird, daß es das Vertrauen der vorigen Regierung war, was mich beinah 4 Jahre nach England schickte.
Festsetzungen wegen des Honorar’s seh ich von Ihrer Seite entgegen und hab mich im voraus überzeugt, daß dieselben ohngefähr dem entsprechen werden, was ich erwarte.
Lieb würde es mir außerdem sein, die Sachen nicht später als etwa Ende Oktober erscheinen zu sehn.
Ihrer geneigten Antwort entgegensehend, mit der Versicherung vorzüglichster Hochachtung Ew. Wohlgeboren ganz ergebenster Th. Fontane.
3.
Hochgeehrter Herr.
Berlin, 12. 5. [18] 87. Potsd. Str. 134 c.
Ergebensten Dank für Ihre freundlichen Zeilen vom gestr. Tage. Wenn ich etwas habe, werde ich es Ihnen gern zur Verfügung stellen, aber die
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