Heft 
(1985) 39
Seite
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Nr. 50

Berlin 21. Januar 92 Potsd. Str. 134.c.

Hochgeehrter Herr.

Es ist mir ganz unmöglich; vielleicht, wenn ich gleich die ganzen 14 Tage vor mir gehabt hätte, daß ich dann behaglich damit zu Stande gekommen wäre. Nun hat die kurze Frist aber blos eine noch kürzere Nachfrist gekriegt und ohne Muße geht es nicht. Ich kann nicht mal schlafen, wenn mir nicht wenigstens 3 Stunden Ruhe sicher sind. So wars immer und nun gar jetzt! 435

Verzeihen Sie gütigst mein Ausbleiben' 136 .

Was haben Sie zu dem heutigen Leitartikel der Vossischen gesagt? Das Tischtuch zwischen der Zeitung und derneuen Schule soll zerschnitten werden. Das lese ich heraus 437 .

In vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

Nr. 51

Berlin 29. April 92 Potsd. Str. 134.C.

Hochgeehrter Herr.

Aus Prag! 438 Wie liebenswürdig. Der freundlichen Einladung in den Grune- wald 439 möchte ich gerne folgen und auch recht bald. Aber mein Zustand ist immer noch elend und man wird das Gefühl des Auf der Kippe Stehens nicht los 440 . Das Beste solcher langen Krankheit ist, daß man Einiges für seine Bildung thun kann.

Ihre Kritik überAgrippina 441 habe ich eben unter besonderem Behagen gelesen oder mir vorlesen lassen, es selber thun. will noch immer nicht gehn. Sehr hübsch wie das Springersche Buch 442 selbst, das mir über ganze Tage hinweggeholfen hat 443 - war auch die Besprechung des Buchs von Franz Servaes 444 . Eduard v. Hartmann hat mir die Zukunft der deut­schen Literatur nicht erschlossen 445 . Unter Empfehlungen an Frau Gemahlin in vorzügl. Ergebenheit Th. Fontane.

Nr. 52

Berlin 15. Novb 92

Herzlichen Dank, hochgeehrter Herr-Freund, für die Meister Baltzer- Kritik 446 , das schmeichelhafte Einflechten meines Namens 447 und für die freundliche Gratulationskarte zum Geburtstage meiner Frau 448 . Sie dankt Ihnen mit mir aufs herzlichste. Die Kritik erschien mir ganz besonders

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