Illustriertes Familienblatt. - Begründet von Ernst Keil 1853 .
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M 41.
(6. Fortsetzung.)
Sonnen iv e n d e.
Roman von Mnvio Kovnhcrvd.
uf der Straße wogte es in fröhlichem Durcheinander; die Sonne war vollends -hervorgekommen und lockte die Menschen ins Freie. Linde Aprilluft wehte, der lichtgraue Himmel zeigte große blaue Stellen, und alt allen Straßenecken boten arme Kinder ganze Büschel von Schneeglöckchen und Veilchen aus.
In ernsten Gedanken schritt Reginald seines Weges. — So war nun das vielbesprochene erste Begegnen mit dem Raubmörder vorüber, und er hatte seines Amtes mit keinem Wort waltet: können. Freilich, darauf hatte er gefaßt seit: müssen. Würde es ihn: aber überhaupt, gelingen, diese mit Unglauben und Trotz gepanzerte
! Seele aufzuthauen, ehe sie an die Schwelle des Jenseits gelangte? ! Allzuviel Zeit blieb ihn: nicht mehr! Ten Geistlichen überschauerte ! es kalt. Rund um ihn soviel keimendes, strotzendes Leben, ein i Drängelt und Treidelt, ungestüm, unaufhaltsam, dem Licht, der Sonne entgegen . . . nnd dort sollte eilt Menschendasein gewaltsam beseitigt werden, weil es hieß: Du schädigst Deine Menschen- brüder — es ist keilt Raunt für Dich auf Erdelt! - -
Und es konnte nicht ganz verderbt, nicht ganz entartet seilt, dies Dasein! Es Hattert gute Keime sicherlich auch in ihm geschlummert und nur das, was die Menschen die „Verhältnisse",
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Eilgut.
Nach einem Gemälde von E. Unqer.
Photographie von Franz H a n fst aen g! Kmistverlag A. d',. j„ Munclien.
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