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^ ragme n t.
Aus einem noch nicht vollendeten Lustspiel «Lmile Augiers.
Aebersetzt von
Gruft Dohm.
— Berlin. -—
Hab' ich einen Mann, 'neu prächt'gen Herrn, gekannt, nimmer leiden mocht', daß man ihn schlafend fand;
Die einz'ge Lage sei's — meint er — der's nie gelinge,
Daß zuin Gehorsam die Statur der Wille zwinge.
Als Jemand vor sein Bett sich heimlich Zutritt schasst,
Zog für den schlechten Witz er ihn zur Rechenschaft;
Daß man im Zustand ihn erblick', hielt er für Schande,
Den er nach Will' und Wunsch zu regeln nicht im Stande.
Er ging ein wenig weit, doch richtig war's gedacht: wann sich das Auge schließt, hört auf des Willens Macht;
Lin Selave der Natur, ein ungelehrig stummer
And willenloser, wird der Mensch nur durch den Schlummer.
Was sonst im Leben los' und krumm, kann fest und schlicht Man machen; Alles lernt sich — nur das Schlafen nicht.
Auch gibt's für feinern Schliff der Körper und der Geister
Wohl Tanz- und Fecht- und Sprach-, doch nirgend Schlummerm.nster.
Hier erscheint die Natur in ihrem Element:
Man kennt den Menschen nur, wenn man ihn schlafend kennt.
Drum wählt ein zärtlicher und kluger Nater ohne Die weise jdrüsung nie 'neu Mann zum Schwiegersöhne.