ck- Bculeaur in Berlin.
vor sich gehen, es sollen gewisse Wege unter gewissen Geschwindigkeiten und in gewisser Folge durchlaufen werden, wie es eben dein zu erreichenden Zwecke entspricht. Dieser Zweck kann von zweierlei Art sein. Es kann sich um bloße Fortbewegung handeln, wie bei dem Eisenbahnzug, oder um eine Umgestaltung, welche in der Regel mit Fortbewegung verbunden ist. Die Münzpresse, welche die Metallplatte umsormt, das Spinnrad, bei welchem aus dem flockigen Faserbündel ein schraubenförmig gezwirnter Faden bereitet und sogleich aufgewickelt wird, die Nähmaschine, bei welcher mindestens zwei zn bearbeitende Körper, der Stoff und der Faden, umgestaltet werden, sind Beispiele. Man unterscheidet, je nachdem bloß Fortbewegung oder wesentlich Formveränderung der Bcwegungszweck ist, orts- und formändernde Maschinen. Manche Maschinen betreiben wir mit der eigenen Muskelkraft oder derjenigen von Thieren, andere dagegen durch leblose Körper; immer aber sind Körper zu einander gruppirt, welche den erstrebten Bewegungszwang bedingen. Wenn wir also eine Maschine bauen, so geht unsere Absicht dahin, durch außer uns gelegene leblose Körper einen Bewegungszwang bestimmter Art herbeiznführen, mit anderen Worten: in den Bewegungen dieser Körper unfern Willen zur Geltung zu bringen.
Die Frage drängt sich uns aus, wie der Mensch dazu gekommen ist — und er begann ja damit in der vorgeschichtlichen Zeit — solche merkwürdige Absichten zu fassen und zu verwirklichen.
Es gibt eine populäre Anschauung, nach welcher er durch Nachahmung der Natur, insbesondere von Thieren, sich Geräthe mancherlei Art, auch maschinenartige, gebildet und dabei wegen der wunderbaren Zweckmäßigkeit der Natur das relativ Beste erzielt habe. An diesem Satze ist Wahres und Falsches, wahr das Unwesentliche, falsch das Wesentliche der Behauptung.
Wenn z. B., wie Ludwig Noirö treffend wahrscheinlich gemacht, ein Theil des Unterkiefers großer Säugethiere, wie der Bären, mit darin steckendem Zahn als Vorbild für eine Hiebwaffe gedient hat, die aus einem kenlcnartigen Holzstück mit eingesetztem Stein besteht, so hat damit der Urmensch die Natur nachgeahmt, und doch auch wieder nicht. Denn die Natur hatte den Kieferknochen mit noch anderen Fortsätzen versehen, ihn mit einer ganzen Reihe von Zähnen besetzt, ihn symmetrisch wiederholt, ihn einem Oberkiefer mit zwei anderen Zahnreihen gegenüber gestellt, und endlich zur Ausführung der Beiß- nnd Kaubeweguug mit Muskeln ausgerüstet, also ihn für diesen Zweck eigenartig, und wenn man will höchst zweckmäßig gestaltet. Wenn also der Urmensch das passende Bruchstück in der Manier Simsons gebraucht, zweckmäßig gefunden und in Holz und Stein wiederholt hatte, so war er von der Natur möglichst weit abgewichen. Aehnlich lassen sich gewisse Vorstellungen Einzelner widerlegen, welche meinen, das Dampfboot solle statt mit Schaufelrädern mit eutenfußartigen Treibern versehen werden — wie oft hat man diesen fruchtlosen Versuch schon gemacht! -— oder: die Schiffschraube sei eine Nachahmung des Fischschwanzes und aus diesem Grunde so wirkungsvoll, während die Schraube