Theodor Fontane: Briefe an Moritz Lazarus (2. Folge)
Herausgegeben und kommentiert von Joachim Krueger (Berlin)
1 .
Teuerster Leibnitz.
Hätten Sie für den Fall, dafj Sie bis nächsten Donnerstag nicht zurück sind, wohl die Güte, unsren Metastasio wissen zu lassen, daß er für Sie eintreten mu5!
Mit besten Wünschen für die Coupe-Meditationen hin und zurück, wie immer Ihr ganz ergebenster
Th. Fontane
Berlin, 6. März 74
Mir fällt eben ein, da5 es doch wohl besser ist, Sie adressieren Ihr Ja oder Nein an mich und überlassen es event. mir, Metastasio zu benachrichtigen. Schreiben Sie direkt an diesen, so wissen wir immer noch nicht, wie die Sache steht.
Th. F.
2 .
Teuerster Leibnitz.
Darf sich das hohe Rütli am Montag Nachmittag bei Ihnen versammeln? Ich bin beauftragt anzufragen. Im Ja-Falle ist keine Antwort nötig, weder an mich noch an die andern Freunde und Eidgenossen. In alter Rütli-Treue Ihr
Berlin, 22. Januar 76
Struthahn Noel
3.
Teuerster Leibnitz.
Wenn es Wahrheit ist, daf) Sie morgen reisen, so werd' ich zu meinem Privatissimum leider nicht mehr kommen. Ich stecke tief in Arbeit und bin physisch und moralisch gleich ’runter. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und sobald Sie wieder da sind, werd' ich — um mit dem Chevalier resp. Goethe zu sprechen — an Ihrer Sphäre saugen.
Meine Frau empfiehlt* sich dem verehrten Lazarusschen Paare angelegentlichst; so tu auch ich und bin wie immer Ihr aufrichtig ergebenster
Lafontaine
Berlin, d. 17. 3. 76
*Wenn das p hier falsch steht, bitt' ich es vorzurücken. Verlegenheiten eines 1. Sekretärs.
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