4 .
Berlin, 22. Mai 76
Teuerster Leibnitz.
Herzlichen Dank für Ihre Herbart-Rede, über die wohl in einer der nächsten Rütli-Sitzungen geplaudert werden wird. Wenigstens ist es mein Wunsch. Heute nur die Anfrage, ob es Ihnen paßt, am Sonnabend (27.) die Herren bei sich erscheinen zu sehn? Entgegengesetzten Falls bitt ich um eine Zeile, damit ich das lapidare „es kocht Metastasio" in Kurs setzen kann. In vorzüglicher Ergebenheit Ihr
Th. Fontane
5.
Berlin, 20. April 78 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
Pardon, daß ich mich Ihrer Guttat so unwürdig erwiesen; ich hätte vielleicht „nein" sagen sollen und habe jetzt keinen andren Schirm als meine Qual. Für die Großartigkeit des Werkes spricht übrigens nichts so sehr, als daß ich in den lichten Momenten meiner Angst nur Bewundrung und Entzücken war. Das nenn ich großen Stil. Von der stellenweisen Langeweile, die ich fürchte(te), keine Spur.
Mit der Bitte, mich Frau Gemahlin empfehlen zu wollen, in herzlicher Ergebenheit Ihr
Th. Fontane
6 .
Teuerster Leibnitz.
Berlin, 1. Mai 79
Meine Frau hat recht vermutet; Sie sind „dran". Hoffentlich verursacht diese späte Benachrichtigung keine Störung. Ich hoffe auf 1 oder lVs Stunde doch noch teilnehmen und einigermaßen gestählt vor Schimmelpenning treten zu können. Ihr aufrichtig ergebenster
Th. Fontane
7.
Teuerster Leibnitz.
Berlin, 8. Novb. 79
Pardon, wenn ich heute Nachmittag doch fehle. Müd- und Mattigkeit will mir nicht aus den Gliedern, und das bekannte: „Allen Strapazen kann i entbehren, nur den Sloap nit" ist genau meine Devise. So möcht' ich mich vor dem Theater — ein Drach tritt auf — eine Stunde strecken. In herzlicher Ergebenheit
Th. Fontane
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