17 .
Berlin, 22. März 88 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
Wie gewöhnlich werden nur die beiden Maler zu benachrichtigen sein; Heyden war zwar zugegen, hat aber die Abmachung oder die Reihenfolge wohl vergessen; er lebt als ewig Fehlender, außerhalb der Tradition.
Auf frohes Wiedersehn am Sonnabend, es liegen Welten von Stoff vor. Unter allerseits ergebensten Empfehlungen Ihr
Lafontaine
18.
Berlin, 18. Mai 88 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
Alles erledigt. Als wir auf meinem kl. Flur voneinander schieden (merkwür digerweise auch Menzel zugegen), war das Schlußwort; „Also nächsten Sonnabend bei Leibnitz." Und doch empfiehlt es sich vielleicht, noch 3 Karten zu spendieren, da man an Ihre rechtzeitige Rückkehr zwar glaubte, sie aber noch nicht in Händen hatte.
Unter ergebensten Empfehlungen an Ihre Damen, wie immer Ihr treu ergebenster
Th. Fontane
19.
Berlin, 13. Novb. 88 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
Direktor Dr. Bach vom Falk-Realgymnasium schickte mir vor einigen Tagen den beiliegenden Brief und eine Menge Beilagen: Programme, Zettel, Schillergedichte (wie die 2 Strophen bei Trauungen zu bequemem Handgebrauch) etc. Alles etwas sonderbar. Ich denke mir, er hält mich für einen Redakteur an der Vossin und erwartete von mir einen Zeitungshinweis auf das stattgehabte Fest am 11. d. M. Da hat er sich nun verrechnet. Desgleichen scheint mir der Vorschlag, den er in seinem Briefe macht, wenig glücklich; ich habe ihm auch in diesem Sinne, vorläufig, geantwortet: „wir ließen das betr. Geld lieber einem Petenten zufließen". Dennoch wird die Sache, nächsten Montag, Vor die große Schmiede müssen, und so erlaube ich mir. Ihnen den Bachschen Brief samt Vorschlag schon heute zur Einschiebung in die Geschäftsnummern für Montag zugehen zu lassen. — Mit dem Befinden von Frau Gemahlin geht es hoffentlich gut; meine Damen sind heute zu 4: Frau, Tochter und 2 Schwiegertöchter in den Quitzows. In herzlicher Ergebenheit
Th. Fontane
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