23 .
Berlin, 7. Januar 92 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
An der Spitze meinen herzlichsten Dank für die so überaus gütigen Zeilen von Frau Gemahlin, die mich gerührt haben. Für einen lieben Brief hat man immer zu danken, aber wenn ihn ein Kranker schreibt, doppelt und dreifach.
Einer von uns läßt sich in den nächsten Tagen sehn, wenn das Wetter nicht zu toll.
Heute nur noch eine Anfrage wegen des Rütli. Hindern meine 3 Treppen, so möchte ich Vorschlägen, daß wir entweder zu Ihnen kommen oder Barkhusen bitten. Wie's bei Heyden steht, weiß ich nicht; .Menzel ist ausgeschlossen, weil auch 3 Treppen und außerdem Lebensfrage. Mit herzlichen Empfehlungen von Haus zu Haus, wie immer Ihr treu ergebenster
Th. Fontane
24.
Berlin, 29. Januar 92 Potsd. Str. 134c
Teuerster Leibnitz.
Ich präsentiere mich wieder mal als Rütlibrecher, nicht weil Zedlitz den neusten Rütlibund an den Pranger gestellt hat, sondern weil ich ein unsrer Freundin Elsy v. Wangenheim gegebenes Versprechen einzulösen habe. Dies Versprechen lautete: „Wenn Hofprediger Windeis Bruder mit seiner jungen Frau zum ersten Male bei Wangenheims ißt, werde ich gern zugegen sein". Natürlich erscheint er nun am Sonnabend Nachmittag auf der Bildfläche.
Nur Eggers ist sicher, also mehr tete ä tete als Rütli. Vielleicht empfiehlt sich Vertagung. Unter herzlichsten Empfehlungen von Haus zu Haus, wie immer Ihr
Lafontaine
25.
Teuerster Leibnitz.
Freitag, 18. Novb. 92
Mein Befinden und dazu der Ostwind hindern mich am Ausgehn; sind Menzel und Heyden in Sicht, so bedeutet mein Ausbleiben nicht viel, entgegengesetzten Falls empfiehlt es sich vielleicht, auch unsren guten Senator abzubestellen und eine Vertagung eintreten zu lassen. Unter herzlichen Empfehlungen von Haus zu Haus, wie immer Ihr
Lafontaine
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