Heft 
(1987) 43
Seite
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Ein Vergleich der Handschrift mit dem Druck des Gedichtes in der 6. Auflage derGedichte" im Verlag Wilhelm Hertz, Berlin 1899, ergab folgende Ab­weichung (die auch Abweichung von derArgo" 1854 ist):

Strophe 2, Zeile 2braune Maid" Druckstolze Maid".

Dieser Fontaneautograph wurde in einem Briefumschlag A 3 bewahrt, der in Bleistiftschrift folgende Signatur aufweist: Nr. 58. 5 (E 344/47 I) (Schön Margret).

Darunter stehen folgende Widmungszeilen des jüngsten Fontanesohnes Fried­rich:

Verehrter Herr Stade!

Die Komposition hat mir lang ist es schon wieder her erst Ihr wunder­voller Bariton vermittelt. Jahre darauf durfte ich die Vertonung aus Ihrem Plüddemann-Schatz abmalen. Das sind so gravierende Momente für das Origi­nal gewesen, da5 ich Sie freundlichst bitte, es nach glücklich erfolgter Ret­tung aus den Klauen von M. & E. doch lieber in Ihre schützende Obhut zu nehmen. Ein schlichter Weihnachtsscherz

Ihres ergebensten Fr. Fontane 1934

Das Gedicht schrieb Theodor Fontane im Jahre 1852, im darauffolgenden Jahr trug er es imTunnel" vor (vgl. Hanser-Ausgabe I, 6. S. 885).

Martin Plüddemann, ein in Berlin tätiger Komponist, hatte mehrere Fontane­gedichte vertont: Die Jüdin, Lord Murray, Lord Maxwells Lebewohl, Schön- Margret und Lord William. Sie erschienen 1891 bis 1899 bei Schmidt in Mün­chen im Druck.

Walter Stade war in Neuruppin als Rechtsanwalt und Notar tätig. Sein Büro befand sich in der Schinkelstrafje 9, seine Wohnung in der Fontanestrafje 3. Beide Häuser waren Eigentum des Juristen.

Friedrich Fontane, der im Hause Fontanestralje 1 wohnte, dessen Eigentümer sein Sohn Peter Fontane war, und Walter Stade waren Hausnachbarn. Aus den Widmungszeilen ist zu entnehmen, dafj die beiden Herren im freundschaft­lichen Verkehr standen.M. & E." bezieht sich auf die Versteigerung wert­voller Autographen des Dichters bei Hellmut Meyer & Ernst, Autographen­handlung & Antiquariat, Berlin W 35, Lützowstrafje 29. Die Versteigerung fand am 9. 10. 1933 statt.

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