Die Geschichte vom kleinen Arlecchino.
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Marine-Gebäude in Brooklyn.*)
Zu derselben Zeit bezahlte „Er" seine Wohnung für ein halbes Jahr voraus, ließ alle seine Sachen Zurück und reiste weg.
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Auf dem Programm des „tentro elasZieo" stand als letzte „Glanznummer": „Eine Lie- besscene.. . Lala und Arlecchino." Aber weder Lala noch sonst jemand von der Schauspielertruppe hatte einen neuen Arlecchino gesehen. Lala wußte auch gar nicht, was sie in dieser Rolle sagen sollte. Der Direktor schmunzelte und meinte, das wäre auch gar nicht nötig; um so schöner würde es werden.
Die letzte Nummer kam. Lala trat einigermaßen befangen aus die Bühne, was ihr reizend stand, und sah sich etwas ängstlich um. Da stürzte aus der entgegengesetzten Kulisse der Arlecchino hervor und ihr direkt zu Füßen. „Er" war es. Sie schrie vor Erstaunen und Schrecken laut aus und zitterte thatsächlich am ganzen Körper. Im Publikum donnerte rasender Beifall.
Und nun entwickelte sich ans der Bühne eine improvisierte Liebeswerbungsscene, die das Publikum vor Lachen fast wahnsinnig machte. Nachdem Lala ihren Schrecken überwunden hatte, fand sie sich durch ihr natürliches Geschick sehr bald in die Nolle der
Schönen hinein, die einen ihr fürchterlichen Liebhaber abweist. Er machte es ihr aber auch leicht. Wie wunderbar natürlich sie spielen konnte! Sie freute sich über sich selbst, und zum erstenmal in ihrem Leben regte sie sich während des Spieles auf, ja begeisterte sich geradezu.
Er spielte und sprach so natürlich, daß ihr die Worte und Gebärden ganz von selbst kamen. Es war herrlich! Wie er weinte, wie er flehte und wieder lachte und fluchte, das wäre in einem traurigen Stück so unendlich rührend gewesen — und hier verstand er es, mit einer Kunst ohnegleichen, jedes Gefühl, so innig und ernsthaft es unter andern
Umständen sein mußte, ins Komische zu übersetzen, so daß in jeder halben Minute das vollgepfropfte Haus aufs neue in einen Paroxys- mus der Heiterkeit geriet.
Das Spiel war aus. Es hatte mit seiner Abweisung geendigt; „er" war voll Verzweiflung weggestürzt, um sich aufzn- hängen. Der Beifall war rasend. Süßigkeiten, Blumen, Sonnenschirme, Bouquets, Geldstücke, Kränze flogen massenhaft aus die
*) Diese und die folgenden Aufnahmen aus dem Marine-Amt in Brooklyn entstammen dem Atelier des Marine-Photographen Herrn E. Müller in Brooklyn.
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Wohnung des Kommandanten in Brookly Neber Land und Meer. Jll Okt.-Hefte. XIV. 13.
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