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Ueber Land und Meer.
'' Uebrigens ist auch die landschaftliche Umgebung von Sterzing in hohem Grade angethan, den Blick zu fesseln und zu den vielen interessanten Ballten, von denen noch besonders der Ansitz „Jöchelsthurn", derzeit Gerichtsgebäude, mit einem prachtvoll-^geschnitzten, in seiner Bemalung wohl erhaltenen Plafond, dann die Pfarrkirche und das „Deutsche Haus" hervorzu- hebeir wären, prächtige Kontraste zu bieten. Sterzing ist gerade durch seine landschaftlichen Schönheiten in näherer und weiterer Entfernung einer jener Punkte, die nach allen Richtungen so viel des Lohnenden und Ueber- raschenden anfzuweisen haben, daß durch die reiche Abwechslung eine Ermüdung des Auges gewiß ausgeschlossen ist.
Schlösser Reifenstein und Sprechenstein aus vorgeschobenen Felshügeln erheben. Im Norden der Stadt ist ein ansehnlicher Jungwald mit hübschen Anlagen, von wo man über die silbern schimmernden Dächer hinweg das Thal weithin gegen Süden überblickt. Von hier zieht sich die
In der Wohr
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Pfitschthal oberhalb der Wöhr.
Früher erfüllte das „Sterzinger Moos" den breiten Thalgrund, über dem steile Berghänge und schimmernde Firnhäupter aufragen; jetzt führen die Wege durch wohlangebautes Land, hinter dessen fruchtbaren Gründen auf beiden Thalseiten südlich der Stadt sich die romantischen
wiesenreiche Berglehne um Westen der Stadt gegen den Ausgang des Nidnaunthales hin, der durch den aussichtsreichen „Custozzahügel" verdeckt wird; darüber lugt der spitze Kirchturm vou Thuins hervor, halb verdeckt von den Lärchen, die am Bergabhang entlang einen hübschen Bestand bilden; ein Morgenspaziergaug auf den Custozzahügel, von da nach Thuins hinauf und durch das „Thuinser Waldele" zu den Anlagen im Jungwald hinab