Heft 
(1897) 13
Seite
382
Einzelbild herunterladen

382

Ueber Land und Meer.

'' Uebrigens ist auch die landschaftliche Umgebung von Sterzing in hohem Grade angethan, den Blick zu fesseln und zu den vielen interessanten Ballten, von denen noch besonders der AnsitzJöchelsthurn", derzeit Ge­richtsgebäude, mit einem prachtvoll-^geschnitzten, in seiner Bemalung wohl erhaltenen Pla­fond, dann die Pfarrkirche und dasDeutsche Haus" hervorzu- hebeir wären, prächtige Kontraste zu bieten. Sterzing ist gerade durch seine landschaftlichen Schön­heiten in näherer und weiterer Entfernung einer jener Punkte, die nach allen Richtungen so viel des Lohnenden und Ueber- raschenden anfzuweisen haben, daß durch die reiche Abwechslung eine Ermüdung des Auges gewiß ausgeschlossen ist.

Schlösser Reifenstein und Sprechenstein aus vorgeschobenen Felshügeln erheben. Im Norden der Stadt ist ein an­sehnlicher Jungwald mit hübschen Anlagen, von wo man über die silbern schimmernden Dächer hinweg das Thal weithin gegen Süden überblickt. Von hier zieht sich die

In der Wohr

M

Pfitschthal oberhalb der Wöhr.

Früher erfüllte dasSterzinger Moos" den breiten Thalgrund, über dem steile Berghänge und schimmernde Firnhäupter aufragen; jetzt führen die Wege durch wohl­angebautes Land, hinter dessen fruchtbaren Gründen auf beiden Thalseiten südlich der Stadt sich die romantischen

wiesenreiche Berglehne um Westen der Stadt gegen den Ausgang des Nidnaunthales hin, der durch den aus­sichtsreichenCustozzahügel" verdeckt wird; darüber lugt der spitze Kirchturm vou Thuins hervor, halb verdeckt von den Lärchen, die am Bergabhang entlang einen hüb­schen Bestand bilden; ein Morgenspaziergaug auf den Custozzahügel, von da nach Thuins hinauf und durch das Thuinser Waldele" zu den Anlagen im Jungwald hinab