Aus Zeit und Leben.
Der große Vreis von Wien.
(Internationales Radrennen.)
W^m Sonntag den 12. September wurde AM in dem auf drei Tage bemessenen internationalen Radrennen um den „Großen Preis von Wien" der Eutscheidnugslaus (2000 Nieter) gefahren. Eine nach vielen Tausenden zählende Zuschauermenge hatte sich zu dem großartigen sportlichen Schauspiel (ungesunden, das sicherlich in nichts dem „grunä prix cko Uaris" nachstand. Glücklicherweise blieb das Wetter dem Unternehmen hold; die schweren grauen Wolken, die das Firmament bedeckten, sandten den gefürchteten Platzregen nicht.
Als erster ging der Belgier Protin über das Band, ihm folgten der Franzose Nossam als zweiter, der Italiener Pasini als dritter
Nossam (II. Preis).
und endlich Jules Fischer, wieder ein Belgier, als vierter.
Protin, dessen Sieg übrigens nahezu einstimmig vorausgesagt wurde, gewann somit den „Großen Preis von Wien", der in einem Barbetrage von 2000 Kronen und einer goldenen Medaille bestand.
Außer dem großen Preise gab es noch eine Anzahl kleinerer Preise, so daß von den beteiligten neununddreißig Rennfahrern bloß neun leer ausgingen. Unter den letzteren befand sich der Holländer Jaap Eden, dessen Leistungsfähigkeit nahe an die Protins heranreicht, der aber infolge eines bösen Mückenstichs an dem Schlußrennen nicht teilnehmen konnte.
Den Veranstaltern dieses Rennens gebührt das Verdienst, Wien zu einer vornehmen Pflegestätte des Nadsahrsports emporgehoben zu haben.
Fischer (IV. Preis).
Am Start zum Damenxreis.
1898 (Bd. 79).