6 Fontane Blätter 109 Editorial stellt der ebenso engagierte wie verdienstvolle, in Kürze sein 90. Lebensjahr vollendende Zeuthener Fontane-Forscher Joachim Kleine in seinem Beitrag vor – und kann dabei auch mit neuen Funden aufwarten. Ein Fund – wiederum ein Brief-Fund, entdeckt im Nachlass des Schriftstellers Georg Hermann – ist es auch, um den herum Rudolf Muhs seine Erkundungen zum Topos vom ›jüdischen Fontane‹ und, mehr noch, sein Porträt des zu wenig erinnerten Georg Hermanns entfaltet. In die Welt der Romane Fontanes führt der Aufsatz von Nils Ritter. Gleichwohl interessiert auch er sich für Briefe und die Kulturtechniken, die ihnen gelten, insbesondere für die Praxis des Siegelns, deren Rückgang in Fontanes Zeit und Erzählwelt er nachzeichnet. Der Beitrag von Michael Stolleis – basierend auf seinem Vortrag, den er auf der Fontane-Akademie im September 2019 in Neuruppin gehalten hat – erinnert uns nicht nur an die frohen Feste des Fontane-Jahres, sondern am Beispiel des Stechlins nicht minder an die politischen Dimensionen von Fontanes Werk, die in ihrer Differenziertheit und Vielschichtigkeit noch immer zu entdecken sind. Einen kleinen Einblick in neuere Publikationen zu Fontane ermöglichen Ihnen schließlich die Rezensionen in diesem Heft, darunter eine zu einem veritablen Fontane-Roman, der sogar ans andere Ende der Welt, nach Neuseeland, führt. Eine anregende Lektüre, erkenntnisreiche Reisen und beste Gesundheit wünschen Ihre Herausgeber
Heft
(2020) 109
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