Wie kleidet man Kriege ein? Wolpert 41 Portraits, 8 großen Gefechtsbildern, 149 in den Text gedruckten Abbildungen| und 26 Plänen in Holzschnitt.|[Verlagssignet]| Berlin, 1871.| Verlag der Königlichen Geheimen Ober=Hofbuchdruckerei|(R. v. Decker). 4°. S.[I–VIII];[1–3], 4–339,[340],[1–3], 4–56. Da die beiden Einzelbände von Der deutsche Krieg in einem größeren zeitlichen Abstand publiziert worden sind, Band I im November 1869, Band II im März 1871, wurden sie zunächst in Interimsumschlägen expediert; die vom Verlag separat angebotenen Einbanddecken konnten eigens nachbestellt werden. Die entsprechenden Bestellzettel haben sich natürlich kaum erhalten; sie wurden verwendet oder weggeworfen. Zufälligerweise liegt dem vierundzwanzigsten Heft einer Lieferungsausgabe(der 2. Auflage) noch ein solches Bestellformular des Deckerschen Verlags bei. Angeboten werden »Einbanddecken zu Fontane, der deutsche Krieg von 1866. Zweite Auflage. Preis für beide Bände 1 Thlr. Kattun in drei Farben: roth – dunkelgrün – braun.(Dieselbe ist sehr geschmackvoll nach einer besonderen Zeichnung von L. Burger in Golddruck ausgeführt.)«(Abb. S. 40) Viele Besitzer allerdings haben es vorgezogen, ihre Bücher privat einbinden zu lassen, meist in Halbleder mit dem Titel in Goldprägung auf dem Rücken, 26 weitaus seltener in Halbleinen. Alle diese Bücher sind, was ihren Einband betrifft, Individuen; zumindest in Details weichen sie voneinander ab. Der erste der drei bekannten Verlagseinbände zu der Erstausgabe von Der deutsche Krieg gibt, was seine Herkunft betrifft, keine Fragen auf; der zweite umso mehr; der dritte ist in mehrfacher Hinsicht aufschlußreich. 27 A) Roter 28 Kaliko in Ledernarbung. Blind- und Goldprägung. 27,3 x 19,5 x 6,0/ 27,3 x 19,0 x 4,1 cm. Die Vorderdecken nehmen in goldener Prägung die Zeichnung Ludwig Burgers vom Schmutztitel des ersten Bandes auf, welcher zugleich als illustrierter Vortitel fungiert. Verändert ist nun allerdings die Inschrift, die auf dem von Eichenlaub drapierten und einem Lorbeerband umzogenen Denkmal zu lesen ist; auf dem illustrierten Titelblatt findet sich einfach der Gesamttitel, auf den Einbänden aber der jeweils präzisierte Einzeltitel des Bandes. Auf dem Sockel des Denkmals(teilweise durch einen Soldat mit Fahne halb verdeckt) sind in drei Zeilen die Orte der Schlachten verzeichnet: PODOL•[TO]BITSCHAU• BLUMENAU| DERMCE[?]• K[Ö]NIG[GRÄ]TZ[dies als einziges größer]| BISCHO[FSHEI]M• ROSS[BRUN]N • U[E]T[TINGEN] und als letztes[WÜRZ]BURG. Unmittelbar vor dem Denkmal steht zwischen Grasbüscheln und Steinen ein preußischer Soldat mit Pickelhaube und Tornister, eine mit Eichenlaub bekränzte Fahne über die Wappen der besiegten Staaten gesenkt. Auf dem Denkmal, umgeben von einem Strahlenkranz, erhebt sich das von einem doppelten Kreis umzogene Wappen, das eigentlich nur in Hinsicht auf das Publikationsdatum des zweiten Bandes, nicht aber vom Inhalt
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(2021) 111
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