Heft 
(2021) 111
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Wie kleidet man Kriege ein?  Wolpert 43 C) Der folgende Einband liegt in Rot nur für Band II, in Schwarz nur für den Halbband I/2 vor: Roter Halbmaroquin. 27,0 x 18,7 x 3,8 cm. Der gefelderte Rücken ist dunkelrot. Der goldgeprägte Titel steht im zweiten Feld, die Bandzählung im vierten. Das erste, dritte, fünfte und sechste Feld sind ge­schmückt mit querliegenden dreifachgerahmten Rechtecken, die beiden äußeren Rahmen gerade, der innere floral. Kopf und Fuß des Rückens sind durch Schluß­Fileten(hier Zierbänder mit laufendem Dessin) gefaßt, die Bünde sind durch ein­fache Doppellinien gekennzeichnet. Die Hinterdecke ist leer. Die Vorderdecke trägt einen großen goldgeprägten Lorbeerkranz. Das Vorsatz aus Marmor-Papier(Enger Kamm). Dreifacher Goldschnitt. Auf einem Leerblatt, das zwischen dem fliegenden vorderen Vorsatz und dem Titelblatt eingebunden ist, findet sich der handschriftliche 33 Besitzver­merk:»Bismarck«; auf dem Bandtitel S.[III] unten ein kleiner ovaler Stempel: »BIBLIOTHEK| VARZIN«. 34 Theodor Fontane hatte Otto von Bismarck bereits den ersten Band von Der deutsche Krieg übersandt und folgende von Lothar Bucher verfaßte und von Bismarck selbst unterschriebene Antwort erhalten: 35 »Varzin, den 26. November 1869. Euer Wohlgeboren danke ich verbindlich für die Über­sendung Ihrer neuesten Arbeit, der deutsche Krieg von 1866, von der ich mir in der Erinnerung an das Interesse, mit dem ich Ihre Wanderungen durch die Mark gelesen habe, und im Hinblick auf die gelungene artistische Aus­stattung, eine besonders anziehende Lektüre verspreche. v. Bismarck«. Der Ehefrau Fontanes wurde also der Lorbeerkranz nur blind-, 36 dem Reichs­kanzler aber goldgeprägt überreicht. In einer ähnlichen, jedoch bescheideneren Ausstattung liegt auch der zweite Halbband des ersten Bandes vor: Schwarzer Kaliko. Feingenarbte Lederstruktur. 27,2 x 18,7 x 3,0 cm. Der Rücken ist gefeldert. Der goldgeprägte Titel steht im zweiten Feld, die Band­zählung im vierten. Das erste, dritte, fünfte und sechste Feld sind leere querlie­gende dreifachgerahmte Rechtecke, der innere von dem äußeren Doppel-Rahmen leicht abgesetzt. Kopf und Fuß des Rückens sind ohne jede Zier, die Bünde durch einfache Doppellinien gekennzeichnet. Die Hinterdecke leer, allerdings von einem feinen goldgeprägten geraden Drei­fachrahmen eingefaßt. Die Vorderdecke trägt in einem der Hinterdecke entsprechenden Außenrahmen denselben goldgeprägten Lorbeerkranz wie der Band aus der Bibliothek Varzin. Die Innenkanten der Buchdeckel sind mit zwei schmalen laufenden Mustern da­zwischen vier starke gerade Linien in feinster Goldprägung geschmückt. Das Vorsatz aus Marmor-Papier(Enger Kamm). Dreifacher Goldschnitt.