Dankschreiben des preußischen Hofes Schaefer 71 menen Werkes« – belegen: die Bände sind angekommen. Ob der Verleger seinem Autor diese Schreiben gezeigt oder auch nur davon berichtet hat, wissen wir nicht genau, es ist aber nicht unwahrscheinlich. Man darf darüber hinaus in der Wahl der Adressaten durchaus eine Strategie erkennen, den Versuch, in den herrschenden Adelskreisen wahrgenommen zu werden, ja, den Versuch einer Rezeptionslenkung, so, wie Fontane es später auch mit seinen Romanen hielt. So erzählen die Dankschreiben auch von der Berechtigung Fontanes zu einem großen Irrtum. Lange glaubte Fontane, zum vaterländischen Schriftsteller 5 im doppelten Wortsinne berufen zu sein. Wir wissen heute, dass dieser Wunsch Fontanes sich nicht erfüllte. Das Ausmaß seiner Enttäuschung darüber lässt sich noch besser verstehen, wenn er nach den Empfangsbestätigungen zweier Prinzen, von Kaiserin Augusta und schließlich vom Kaiser selbst später erfahren muss, dass der Kaiser trotz des Beifalls weiter Kreise keinen Grund sah, dem Autor der Kriegsbücher besonders gewogen zu sein, sei es durch eine großzügige Dotation, sei es durch eine Festanstellung.
Heft
(2021) 111
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