Heft 
(2021) 111
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Rezensionen zu Bd. 1.1 99 ­erscholl weithin ein donnerndes Hoch, ein Hurrah, wie es nie lauter und herzlicher ausgebracht worden ist. Der König war tief bewegt.« Doch nun zur Armee, zu den Vorposten, deren kleiner Krieg an der Saar auf den nächsten Blättern uns vorgeführt wird. Eine eingehendere Be­schreibung widmet der Verfasser»dem weitaus interessantesten Ereignis­se in diesen Vorspiel-Wochen, dem grossen Recognoscirungsritt, der vom 24. bis 26. Juli von dem württembergischen Generalstabsofficier Grafen Zeppelin, bis hinter die erste französische Aufstellung unternommen wur­de«. Ihr folgt die Schilderung der»Schlacht von Saarbrücken«, in der nach dem»Gaulois« die Division Frossard drei deutsche Divisionen über den Haufen geworfen und niederkartätscht hatte. Hier wie überall in dem vor­liegenden Halbbande hat es sich der Verfasser angelegen sein lassen, seinen Beschreibungen durch Mittheilungen theils officieller Aktenstücke theils damaliger Zeitungsnachrichten, sowie durch Auszüge aus Privatbriefen von Angehörigen des deutschen Heeres ein gesteigertes Interesse zu verlei­hen. So erscheinen uns die Ereignisse einmal in dem Lichte, in welchem sie die Mitwirkenden, sowie die Zeitgenossen sahen, dann aber werden sie dargestellt, wie es das bis heute zu Tage geförderte Material verlangt und bedingt. Mit der Besetzung von Saarbrücken verlassen wir die Vorposten an der Saar und begeben uns nach dem linken Flügel der deutschen Heere, zur III.  Armee, die sich in der bairischen Rheinpfalz gesammelt und um die Festung Landau concentrirt hatte. Nach einer höchst lesenswerthen Einlei­tung über den Rhein und die Absichten der Franzosen auf das linke Ufer desselben erhalten wir[S. 58] kurze, durch Skizzen veranschaulichte Bilder der französischen und deutschen Aufstellung. Dann beginnt nach Mitthei­lung der Ordre de Bataille der III. Armee die Darstellung ihrer Operationen mit dem Vormarsch gegen Weissenburg und dem ersten Siege daselbst, der überall in deutschen Landen grossen Jubel hervorrief. Es folgt eine kurze Beschreibung des Elsass und die Schilderung der Schlacht von Woerth, wo heiss einen ganzen Tag lang um den Sieg gerungen wurde, bis die Erstür­mung von Fröschweiler ihn zu Gunsten der Deutschen entschied. Anschau­liche Schilderungen des fluchtartigen Rückzuges der Franzosen, sowie eine Beschreibung des Schlachtfeldes, wie es sich dem Verfasser bei seinem Be­suche am 28. Sept. 1870 darstellte, beschliessen diesen Abschnitt. Wir kommen jetzt zu dem letzten Capitel des uns vorliegenden Halb­bandes, welches die Erstürmung der Spicherer Höhen und die grossen Schlachten des 14., 16. und 18. August behandelt. Doch würde es uns zu weit führen, jene ebenso verlust-, wie erfolgreichen Operationen der II. und III. Armee an dieser Stelle einer ausführlichen Besprechung zu unterzie­hen. Wir verweisen daher auf die lichtvollen Schilderungen Fontane´s, die noch durch in den Text eingedruckte Skizzen an Anschaulichkeit gewin-