Rezensionen zu Bd. 1.2 101 20. Anonym. In: Magazin für die Literatur des Auslandes, 31. Oktober 1874. 21. Anonym. In: Europa([Beilage]: Europa-Chronik),[Januar] 1874. 22. Anonym. In: Norddeutsche Allgemeine Zeitung, 6. Februar 1874. (Der Krieg gegen Frankreich 1870 bis 1871. Von Th. Fontane.) 1. Band. Der Krieg gegen das Kaiserreich. II. Halbband. Von Gravelotte bis zur Kapitulation von Metz.(19. August bis 27. Oktober 1870). 1873. 32 ¼ Bogen. Lex. 8 mit 35 Plänen. Preis: 2 Thlr. 25 Sgr. Verlag der königl. Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei(R. v. Decker) in Berlin. Der zweite Halbband des ersten Theils hat vor nicht langer Zeit die Presse verlassen und umfaßt die Zeit vom 18. August 1870 nach dem Schlachttage von Gravelotte bis zum 2. September 1870, dem Schlachttage von Sedan, und der gänzlichen Zertrümmerung der napoleonischen Armee. Daran reihen sich die Begebenheiten in Straßburg und Metz bis zur Kapitulation beider Festungen, ferner ein kurzer Abriß von Wilhelmshöhe während der Gefangenschaft Napoleon’s des Dritten. – Die Vorzüge, welche in der gesammten nicht militairischen Presse schon dem ersten Halbbande wegen der eben so streng auf die reiche Materie eingehenden, wie dabei doch echt volksthümlichen Behandlung des großartigen historischen Stoffes zuerkannt wurden, finden sich in diesem zweiten, weit stärkeren Halbbande in eben so großer Vollkommenheit wieder. Man muß an dem Werke erstens den emsigen, unverdrossenen Sammelfleiß schätzen, der das Material aus allen nur zugänglichen Quellen zusammenbrachte, ordnete, mit feinfühligem Sinne sichtete, ehe er an die eigentliche, mühsame Arbeit ging, dann aber die hingebende, von echtem Patriotismus eingegebene Liebe, welche dem großen Darstellungstalent Fontane’s die eigentlichen Wege zur Sympathie der Leser bahnte. Wir daheim, die wir zwar weit ab von dem Kriegsschauplatz waren, aber mit allen unsern Fibern, mit unserm Herzblut bei unsern Söhnen, Brüdern, Vätern weilten, welche die Ehrentage schlagen und die Befestigung des Deutschen Reiches unter glorreichen Führern und Helden fördern halfen, haben die Nachrichten damals, wie sie täglich durch Depeschen einliefen, wie sie die Zeitungen von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf verpflanzten, verschlungen, haben sie fest in unser Herz gegraben, ja es ist fast kein Ort in Frankreich, wo wir im Geiste nicht mit unsern wackeren Streitern gewesen wären. Und wenn wir dieses Buch von Fontane in die Hand nehmen, dann werden alle diese Erinnerungen wieder wach, wir werden mitten hinein gezogen in das kriegerische, von Sieg zu Sieg schreitende Leben; wir werden nicht müde, immer weiter darin zu lesen und legen das Buch kaum eher aus der Hand, bis wir über jedes, fast noch so
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(2021) 111
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