Heft 
(2021) 111
Einzelbild herunterladen

174 Fontane Blätter 111 Labor Vom Ausbau des Digitalen Archivs. Neue digitale Dienste des Theodor-Fontane­Archivs: Chronik und Briefdatenbank Peer Trilcke, Anna Busch, Sabine Seifert 1. Offene Kulturdaten im Theodor-Fontane-Archiv Seit drei Jahren befindet sich das Theodor-Fontane-Archiv in einem Ent­wicklungsprozess, in dem unsere seit Jahrzehnten etablierten Dienstleis­tungen als Literaturarchiv, als Spezialbibliothek und als Forschungsein­richtung um ein breites Spektrum an digitalen Diensten erweitert werden. 1 Dieser Auf- und Ausbau eines forschungsbasierten digitalen Archivs soll die ortsunabhängige Zugänglichkeit zum Wissen über Leben, Werk sowie zu Zeitgenossinnen und Zeitgenossen Theodor Fontanes stetig verbessern und bisher kostenpflichtige Angebote frei verfügbar machen. Er soll so auf der einen Seite die wissenschaftliche, kreative oder künstlerische Beschäf­tigung mit Fontane befördern und anregen sowie auf der anderen Seite gezielt die Möglichkeiten und die Mehrwerte des Digitalen für die gegen­wärtige und zukünftige Fontaneforschung ausleuchten. Dabei begreifen wir uns bei diesen Entwicklungsarbeiten als Teil einer national und inter­national vernetzten Experimentalgemeinschaft, in der gemeinsam über die digitale Zukunft von Literaturarchiven nachgedacht und an entsprechen­den Visionen gearbeitet wird. Bereits im Fontane-Jubiläumsjahr 2019 konnte das Fontane-Archiv ei­nen ersten Zyklus seiner digitalen Entwicklungsstrategie mit der Publikati­on ausgewählter digitaler Dienste abschließen, wobei wir die Bereitstel­lung langfristiger Angebote mit der experimentellen Sammlungs- und Interface-Forschung in digitalen Medien verknüpften. 2 Mit der Digitalen Handschriftensammlung konnte ein Interface geschaffen werden, das seit­dem für die schrittweise Publikation der Autographenbestände des Ar­chivs genutzt wird. 3 Ein experimentelles Angebot für eine Spezialsamm­lung konnte mit der interaktiven Visualisierung von Fontanes Handbibliothek realisiert und publiziert werden 4 ein Projekt, das zugleich in Forschungs­arbeiten zum Erkenntnispotenzial digitaler Präsentationsformen eingebet­tet ist. 5 Mit zwei weiteren umfangreichen Angeboten haben wir darüber