Heft 
(2021) 111
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Vom Ausbau des Digitalen Archivs  Trilcke/ Busch/ Seifert 175 hinaus einen Prozess eingeleitet, der auf die Bereitstellung zentraler Hilfs­mittel und Ressourcen der Fontaneforschung zielt: Zum einen wurde die von Wolfgang Rasch erstellte, 2006 in drei Bänden im De Gruyter-Verlag publizierte Theodor Fontane Bibliographie als frei zugängliche Datenbank im Netz veröffentlicht, und zwar in gegenüber der Printversion umfassend aktualisierter und erweiterter Form. 6 Seitdem wird die Fontane Bibliogra­phie online kontinuierlich fortgeführt. Zum anderen wurden in einem Ko­operationsprojekt mit der Universitätsbibliothek Potsdam über 100 Hefte der wissenschaftlichen Halbjahresschrift Fontane Blätter retrodigitalisiert und als Open Access-Publikation über die Plattform Digitales Brandenburg veröffentlicht. 7 Auch dieses Angebot wird seitdem sukzessive aktualisiert und jahrgangsweise um weitere Hefte ergänzt. All diese Angebote, die über die Website des Fontane-Archivs aufgeru­fen und genutzt werden können, bedürfen der kontinuierlichen Pflege, der Überprüfung und Qualitätssicherung sowie der Anreicherung und Aktuali­sierung und dies sowohl unter inhaltlich-redaktionellen als auch unter technischen Gesichtspunkten. Tatsächlich gehört es zu den unschlagbaren Vorteilen der digitalen Bereitstellung von Daten, also etwa von zentralen Forschungswerkzeugen wie einer Bibliographie, eines Briefverzeichnisses oder einer Chronik, dass sie anders als Druckwerke wieder fluide wer­den, erweiterbar, korrigierbar, dass sie offen bleiben für die kontinuierliche redaktionelle Pflege. Damit geht ein erheblicher Zuwachs an Daueraufgaben einher, für die dem Fontane-Archiv bisher keine zusätzlichen dauerhaften personellen Ressourcen zur Verfügung stehen. Gleichwohl sehen wir keine Alternative zum Auf- und Ausbau des digitalen Archivs. Während der pan­demiebedingten Schließungen im vergangenen Jahr hat sich in besonderer Vehemenz und Eindrücklichkeit gezeigt, wie essenziell eine langfristige und offene Digitalstrategie für einen resilienten Zugang zu Kulturdaten und zum kulturellen Erbe ist. 2. Aktuelle Arbeiten: Neue Dienste und Vernetzungen In den letzten Monaten hat das Fontane-Archiv gemeinsam mit seinen Part­nern, insbesondere dem Trier Center for Digital Humanities und der Web­agentur cosmoblonde, und gefördert u.a. durch die Beauftragte der Bun­desregierung für Kultur und Medien(BKM) einen zweiten Zyklus seiner digitalen Entwicklungsstrategie umgesetzt. Dabei wurden zwei Leitlinien verfolgt. Zum einen sollten zusätzliche umfangreiche und philologisch qualitäts­gesicherte Bestände an Kulturdaten publiziert und damit weitere zentrale Hilfsmittel der Fontaneforschung digital recherchier- und nachnutzbar ge­macht werden. Mit der Publikation der Fontane Briefdatenbank 8 und der