Heft 
(2021) 111
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176 Fontane Blätter 111 Labor Fontane Chronik digital 9 konnten wir im Frühling 2021 zwei neue Dienste freischalten. Einige grundlegende Informationen zu diesen beiden Diensten geben wir weiter unten in diesem Artikel, ausführliche Erläuterungen und Anleitungen sind zudem in den entsprechenden Bereichen der Archiv-Web­site zu finden. Zum anderen war es neben dem Aufbau weiterer Dienste in den vergan­genen Monaten vorderstes Ziel, die Verknüpfung der unterschiedlichen Kul­turdatenangebote des Fontane-Archivs zu konzipieren und erste Umsetzun­gen zu erproben. So verweisen mittlerweile mehr als tausend Einträge aus der Fontane Bibliographie online direkt auf die Digitalisate der Fontane Blät­ter retrodigital, sodass man vom bibliographischen Rechercheergebnis di­rekt zum Forschungstext ›springen‹ kann. Auf ähnliche Weise wurden auch die neuen Dienste miteinander verknüpft: Die Fontane Chronik digital etwa verweist auf die Fontane Briefdatenbank; und sowohl die Fontane Chronik digital als auch die Fontane Briefdatenbank sind mit der Fontane Bibliogra­phie online verknüpft. Darüber hinaus wurde mit der Einbindung externer Ressourcen begonnen: So verlinkt die Fontane Bibliographie online schon jetzt auf die Digitalisate u.a. der Vossischen Zeitung im Zeitungsinformati­onssystem(ZEFYS) der Staatsbibliothek zu Berlin, sodass hier von der bib­liographischen Recherche unmittelbar zum Studium der Quellen überge­gangen werden kann. Mit diesen Verknüpfungsarbeiten ist ein erster Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Kulturdatensphäre getan; viele weitere Schritte müssen und werden folgen. Unser digitales Archiv wird sich im Zuge dieses Prozes­ses weiter öffnen: Es wird seine Daten zunehmend mit Normdaten anrei­chern, wird sich an die Linked Open Data Cloud anbinden, wird Schnittstel­len bereitstellen und sich mit Schnittstellen anderer Einrichtungen und Dienste verknüpfen. So werden die Daten zu Fontanes Werk, seinem Leben und seiner Zeit nicht nur zu einer isolierten Galaxie aus digitalen Diensten und offenen Kulturdatenbeständen werden, sondern diese Fontane-Daten­bestände werden auch in den weiten Kosmos der vernetzten Kulturdaten integriert, der als ein kollaboratives Werk vieler öffentlicher wie privater Einrichtungen, Akteurinnen und Akteure sowie Initiativen derzeit entsteht. Dem aktuellen Entwicklungsschritt insbesondere der Veröffentlichung der Fontane Chronik digital, mit der wir das von Roland Berbig in fünf um­fangreichen Bänden als Print-Ausgabe 2010 realisierte Chronik-Projekt ins Digitale überführen kommt auf diesem Weg des weiteren Ausbaus unseres digitalen Archivs eine entscheidende Rolle zu. Denn diese Chronik war und ist ja selbst bereits ein datenzusammentragendes und-verknüpfendes Vor­haben, gespeist aus Verzeichnissen, Editionen, Bibliographien und unzähli­gen weiteren ›Datenquellen‹, die für die Chronik konsultiert, ausgewertet, organisiert und komponiert wurden. Mit der gedruckten Ausgabe der Chro­nik liegt ein inspirierender Prototyp für die Sammlung, Aggregation, Ver-