Heft 
(2021) 112
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8 Fontane Blätter 112 Editorial stellt Hubertus Fischer vor und ergänzt damit unser Wissen über die Öf­fentlichkeitsgeschichte des frühen, insbesondere im Medium der Lyrik agierenden Autors Fontane. Den Forschungsstand zur Publikationsge­schichte von Fontanes selbständigen Werken insgesamt stellt Wolfgang Rasch mit seinem Beitrag auf ein neues Fundament: Systematisch hat Rasch das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel ausgewertet und auf diese Weise die Erscheinungsdaten der Werke mit bisher nicht gekannter Exakt­heit bestimmen können. Über Zeitgenossen und Verwandte erfahren wir Neues in den Beiträ­gen von Rainer Hillenbrand und Bernd W. Seiler. Hillenbrand wirft ein Blitzlicht auf eine Tunnel-Episode, genauer auf Porträtreliefs von Wilhelm Wolff, unter anderem eines von Paul Heyse. Und Bernd W. Seiler beleuch­tet minutiös und anhand neuer Quellen das Verhältnis Theodor Fontanes zu seiner Schwiegertochter, Martha Robert, seit 1886 die Ehefrau von George Fontane. Dass Fontane nach wie vor auch im asiatischen Raum rezipiert wird, zeigt exemplarisch der Beitrag von Xiaoqiao Wu, der von der Tradition der chinesischen Fontane-Forschung und-Übersetzung berichtet und am Beispiel einer Lektüre von Frau Jenny Treibel einen Einblick in aktuelle Arbeiten am Germanistik-Institut der Beihang Universität in Beijing gibt. Wie gewohnt und erwartet veröffentlichen wir in diesem Heft der ­ Fontane Blätter Rezensionen zu Fontane und seiner Zeit. Die internationale Perspektive findet in der Besprechung zu Stefania Sbarras an der Univer­sität Venedig entstandener Studie eine Fortsetzung; anhand des Fenster­motivs thematisiert Sbarra das Ende des deutschsprachigen Realismus und nimmt neben Fontane dafür auch Friedrich Nietzsche, Theodor Storm und Wilhelm Raabe in den Blick. Dem ehemals in Breslau angesiedelten Verlag S. Schottlaender, in dem nicht nur Paul Lindaus Zeitschrift Nord und Süd, sondern auch Romane wie Fontanes LAdultera erschienen, wid­met sich eine für uns besprochene Studie der polnischen Forscherin Urs­zula Bonter von der Universität Wrocław. Und zu guter Letzt wird die de­tailreiche Studie über die Familie Eggers, verfasst von Marianne Beese, unserer Leserschaft vorgestellt. Mit diesem 112. Heft der Fontane Blätter hat Maria Brosig das Redak­tionsamt von Peter Schaefer übernommen, der im September 2021 in den Ruhestand eingetreten ist. Wir begrüßen Frau Brosig, die dem Archiv und der Forschung seit langem gut bekannt ist, sehr herzlich im Kreis der ­ Fontane Blätter und freuen uns auf das gemeinsame ›Blättermachen‹ mit ihr! Die Herausgeber