14 Fontane Blätter 113 Unveröffentlichtes und wenig Bekanntes Iwan Gontscharows Romanfigur mit»Oblomowist von Montmartre«(»Oblo­moviste montmartrois«) 5 unterzeichnete, gehörte zu dessen frühesten Förde­rern. Nach zahlreichen Literaturkritiken in verschiedenen Kulturzeitschrif­ten wurde er in den frühen 1890er-Jahren bei der renommierten Revue des Deux Mondes zum Ressortleiter für ausländische Literaturen und Cheflektor des Pariser Verlagshauses Perrin. Heute gilt er als einer der wichtigen Weg­bereiter des modernen Romans, der nicht nur die großen russischen, polni­schen, britischen, skandinavischen und deutschen Romanciers in Frank­ reich bekannt machte(mit Tolstoi, Gontscharow und Dostojewski an der Spitze seiner ästhetischen Werteskala), sondern im frühen 20. Jahrhundert auch zur Entdeckung von Romanautoren der Moderne wie André Gide und insbesondere Joseph Conrad und deren post-realistischen Poetiken bei­trug. 6 Den Ersten Weltkrieg überlebte Wyzewa nicht. Er starb 1917 in Paris an einer Überdosis Morphium – im selben Jahr wie Fontanes Tochter Mar­tha und unter ähnlich ungeklärten Umständen zwischen Suizid und Unfall. Umfassend hat Wyzewa sich auch mit der deutschsprachigen Literatur und Kultur – bei gleichzeitiger heftiger Abneigung gegen politisch-militäri­sche oder kulturell-hegemoniale Großmachtansprüche des preußisch-deut­schen Kaiserreichs – beschäftigt. 7 Angefangen bei seinen lebenslangen Hel­den Richard Wagner und Friedrich Nietzsche , zu deren ersten Vermittlern in Frankreich Wyzewa gehörte, veröffentlichte er etwa Essays zu Heinrich Heine , Karoline von Günderrode oder Conrad Ferdinand Meyer . 8 Eine mehr als 1000-seitige Mozart -Biographie, die er zusammen mit Georges de Saint­Foix verfasste, gilt bis heute als Standardwerk der frühen Mozart-Biogra­phik. 9 Als Ergebnis einer Ende der 1880er-Jahre unternommenen längeren Reise nach Deutschland schrieb Wyzewa darüber hinaus mehrere Reise­feuilletons und Kulturskizzen über das hassgeliebte Nachbarland( La vie et Téodor de Wyzewa im Juli 1889 in Bayreuth . Skizze von Jacques-Emile Blanche