Fontanes Übersetzung von Catherine Gore D’Aprile 61 Zwar verband Schlenther im Unterschied zu Friedrich Fontane und Otto Pniower überhaupt eine dunkle Vorstellung mit dem Namen Gore – allerdings nur in Form des absprechenden Stereotyps als Trivialautorin der Großelterngeneration. Mitdenken muss man hier, dass ein nennenswerter Markterfolg von Fontanes eigenen Romanen mit der Aufnahme von L’Adultera in Samuel Fischers»Bibliothek zeitgenössischer Romane« 1908 gerade erst einzusetzen begann. 48 Ein geschäftsförderndes Markenzeichen »Fontane als Übersetzer« konnte Schlenther in seine ohnehin flüchtigst hingeworfene Kalkulation nicht einbeziehen. Damit war die Angelegenheit entschieden. Carl Krause, der zum 1. August 1909 als Literaturagent beim fünf Jahre zuvor gegründeten Piper Ver lag in München anheuerte, schrieb noch bis Ende Oktober 1909 an den Dichtersohn, der durch ein weiter reduziertes Kaufangebot von 300.- Mark sein Desinteresse signalisierte. 49 Dann verliert sich die Spur der Korrespondenz im märkischen Sand. Das letzte Zeugnis ist der erwähnte Artikel Otto Pniowers aus dem Jahr 1919, in dem er vom Erwerb des»schöne[n] Manuskript[s]« im Umfang von 441 Seiten auf 220»etwas vergilbten« Quartblättern« berichtet, das er»vor etwa zehn Jahren« von einem Münchener »Privatmann« erstanden habe. 50 Seit dem Zweiten Weltkrieg , als Teile der Bestände des Märkischen Museums ausgelagert und von den verbleibenden Archivalien rund achtzig Prozent zerstört wurden, gilt das Manuskript als verschollen. 51 Postkarte von Paul Schlenther aus Marienbad an Friedrich Fontane vom 24. Juli 1909. TFA W 625.1
Heft
(2022) 113
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