Unordnung im Stechlin Amannn 37 13 Vgl. Ulrich Beck : Jenseits von Stand und Klasse [1983]. In: Ulrich Beck , Elisabeth Beck-Gernsheim (Hrsg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften . Frankfurt a. M. 1994, S. 43 – 60. 14 Vgl. im Anschluss an Rainer Warning : Flaubert und Fontane . In: Ders.: Die Phantasie der Realisten. München 1999, S. 185 – 239, Simon Burke: Figuren des Diskurses. Studien zum diskursiven Ort des unteren Figurenpersonals bei Fontane und Flaubert . Frankfurt am Main u. a. 2005, hier: Kap. 3. 15 Ebd., S. 32. 16 So Gloors(wie Anm. 5, S. 78) Resümee der zitierten Position Lorenzens. 17 In dieser Hinwendung des in seinem Diskurs gestörten Rex zu Katzler wird man wiederum eine von höherer Erzählinstanz initiierte ironische Volte vermuten dürfen, insofern das Problem der Anzahl illegitimer auf das von legitimen Kindern verlagert wird: Der zu den stramm-preußischen Figuren zählende Katzler hat mit seiner Ehefrau Ermyntrud, eine gebürtige Prinzessin und Verehrerin der Königin Luise , in sechs Jahren sieben Kinder gezeugt(vgl. die Unterhaltung Rex, Czako, Woldemar, 6/87 ff.) und zeigt Anzeichen von Überforderung(vgl. 18/209 f.). 18 Wolf Schmid : Elemente der Narratologie , 2., verb. Aufl. Berlin , New York 2008, S. 74 f. 19 Gloor, wie Anm. 5, S. 72. 20 Vgl. ebd., S. 48. 21 Graevenitz, wie Anm. 11, S. 689. 22 Nicolas Pethes: Literarische Fallgeschichten. Zur Poetik einer epistemischen Schreibweise . Konstanz 2018, S. 38. 23 Vgl. Sigurd Paul Scheichl : Eierhäuschen und Spindlersfelde. Die Welt der Industrie in Fontanes»Stechlin«. In: Marcin Golaszewski , Kalina Kupczynsa: Industriekulturen: Literatur, Kunst und Gesellschaft. Frankfurt a. M. 2012, S. 139 – 151. Vgl. Gloor, wie Anm. 5, S. 59 f. 24 Vgl. Sybille Buske: Fräulein Mutter und ihr Bastard. Eine Geschichte der Unehelichkeit in Deutschland 1900–1970 . Göttingen 2004, hier S. 49. 25 Vgl. Johannes Werner: Die Waschfrau. Randnotiz zu einer Randfigur . In: Diskussion Deutsch 18(1987), S. 288 – 292. Zu den in der Literatur herausgestellten praktischen Tugenden der mit den sozialen Niederungen vertrauten Waschfrauen gehört es, dass sie sich der Verstoßenen annehmen, von der Lohnwäscherin Marthan in H. L. Wagners Kindermörderin (1776), die der Bürgertochter Evchen und ihrem »Basterd« Obdach gewährt, bis hin zur alten Wäscherin Nimptsch, die in Fontanes Irrungen, Wirrungen die herkunftslose Lene als Pflegetochter angenommen hat. 26 Zur sozialen Lage erwerbstätiger Mütter um 1900 vgl. Buske, wie Anm. 24, S. 32. Der mutmaßliche biographische Hintergrund für die Agnes-Handlung liegt zur Entstehungszeit des Romans ein halbes Jahrhundert zurück. In einem von den Fontane -Erben lange unterdrückten Schreiben an Bernhard v. Lepel vom 1.3.1849 bekennt der noch unverheiratete Fontane,»zum zweiten Male unglückseliger Vater eines illegitimen Sprößlings«
Heft
(2022) 114
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