Heft 
(2022) 114
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Aus Fontanes Papierkorb  Möller 129 liert. Seit 1855 war sie mit Millais verheiratet. Auch eine ihrer Töchter nannte sie Effie. Ein Roundrobin ist eine kreisförmige Liste von Namen. Wurden Unterschriften angeordnet wie die Speichen eines Rades, konnte man keinen Anführer erkennen. Die Bezeichnung soll eine Anglisierung von französisch ruban rond(»rundes Band«) sein. Der Abdruck von Fonta­nes Roman Effi Briest endete mit dem Märzheft von 1895. 15. Was Fontane von der Redaktion der Zeitschrift Die Romanwelt unter dem 10. September 1895(der Poststempel ist nicht sicher lesbar) als Paket­sendung zugeschickt bekam, ließ sich nicht klären. War es der 2. Jahrgang der Zeitschrift, die seit September 1893 erschien? Otto Neumann-Hofer , der zugleich Herausgeber des Magazins für Litteratur war, versuchte den Autor auch für diese neue belletristische Wochenschrift zu gewinnen, die den Un­tertitel Zeitschrift für die erzählende Litteratur aller Völker trug. Weshalb schnitt Fontane die Adresse aus und klebte sie auf diese Weise, mit der be­reits beschriebenen Seite nach oben, auf das letzte Blatt des Manuskripts von Melusine von Cadoudal? Ging es darum, die Anschrift aufzuheben für eine mögliche Publikation des gerade entworfenen erzählerischen Werkes? Die überlieferte Korrespondenz gibt leider keine Auskunft. Makulatur als inszenierte Aufbewahrung? Die disparat in Manuskripten überlieferten Dokumente und Entwürfe sind wertvolle Nachlass-Materialien, die das Wissen über Fontanes Biographie, seine Korrespondenz und die Genese seiner Werke und Briefe ergänzen. Im vorliegenden Fall vervollständigen sie das Kaleidoskop der Überlieferung aus dem Frühjahr 1895 um bemerkenswerte Details. Diese Materialien soll­ten systematisch erfasst und ausgewertet werden. Das ist im Rahmen der genannten Arbeiten bereits in Teilbereichen geschehen, noch nicht aber im gesamten überlieferten Bestand der Manuskripte. Die vollständige Erfas­sung und Darstellung dieser Daten in den zentralen Datenbanken(Brief­verzeichnis, Chronik) ist als Desiderat der Forschung benannt worden. Gemeinsam ist diesen Materialien in der Regel, dass sie primär für den Papierkorb bestimmt waren und über die Makulierung einer sekundären Verwertung zugeführt wurden. Was Fontane letztendlich wirklich in den Papierkorb warf bzw. auf dem»Stapelplatz für Brennmaterial« 30 deponier­te, was er für eine erneute Nutzung bereitlegte, darüber gibt es noch keine Untersuchungen. Auch ob die Verwendung von Makulatur zufällig geschah oder Bedingungen und Absichten erkennbar sind, ist noch nicht geklärt. Die Art und Weise, wie Fontane hier Absender und Adresse einer empfan­genen Postsendung in ein Manuskript integrierte(Dok. 15, Bl. 23), lässt sich mit dem verständlichen Ziel, preiswertes Schreibmaterial zu gewinnen,