Heft 
(2022) 114
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154 Fontane Blätter 114 Freie Formen sogar Stuttgarter Katzen um Fontane zu»kümmern« scheinen. Doch nein, es ist noch immer keine Katze ein kleiner Hund nur begleitet auf der letz­ten Karte dieser Serie den Nachtwächter und den werbenden Hinweis auf Fontanes neuen großen Roman. Doch gerade der Nachtwächter kann uns Nachgeborene, die auch in den Briefen Fontanes lesen dürfen, an eine Bemerkung erinnern, mit welcher Fontane lakonisch seine Kunst des Erzählens charakterisiert, die sich nun in seinem letzten Roman Der Stechlin in ihrer ganzen Reife zeigen wird. Er kommentiert in seinem Brief vom 2. Mai 1890 an Georg Friedlaender die Kürzungen seines Romans Quitt durch die Redaktion der Gartenlaube ein wenig bitter und zugleich selbstironisch: Für die große Mehrheit der Leser wird die Geschichte durch diese star­ken Kürzungen nur gewonnen haben und selbst der Kenner wird das von mir Geschriebne sehr wahrscheinlich zu lang und hier und da auch zu langweilig finden. Was heißt aber langweilig? Davor darf man nicht erschrecken. In diesem Punkte ist Goethe neben Wilkie Collins ein Nachtwächter. Und so glaube ich denn, daß bei den starken Streichun­gen auch alle meine Finessen gefallen sind. 14 Und so hat es der Zufall gewollt, dass auf der letzten Karte der Serie Theo­ dor Fontane selbst auftaucht, dunkel und verhüllt. Im Gewand eines Nacht­wächters.