V.
E s tönt aus alten Büchern Wie aus versunk'nem Schlacht Von Helden und von Thaten Die alre Sagen-Pracht
Von Mächt'gen Königskronen,
Die Kriegesglut zerschmolz,
Von Völker-Auferstehen,
Von neuer Kronen Stolz
Die Thaten sind geblieben,
Sie einst der Held vollbracht,
Sein Name blieb bewahret,
Sein A ntlitz dekct die Nacht.
Man sucht's und sucht's vergebens, Kein Bild hat ihn beahrt,
Und Niemand sagt: "So war er Von Angesicht und Art."
So wir dereinst man fragen Nach ihm, durch dessen Hand Das Kaiserreich der Deutschen In Herrlichkeit erstand.
Wohl blieb sein Bild bewahret Und nimmer wird's vergeh'n,
Es werden Kindes-Kinder Dovor in Andacht steh'n
Und flüsternd winkt der Eine Dan Andern dann heran:
"Sieh her, dies hier war Bismarck, Deutchlands gewalt'ger Mann."
Doch ihnen wird erscheinen Ein Greisen-Angesicht,
Durchfurcht von Welten-Sorgen, .Gebeugt von Volkes-Pflicht.
Und doch war Knospe einstmals Auch dieser mächt'ge Baum,
Und auch in diesem Antlitz
Wuchs einstmals erster Flaum.
Es hat auf diesen Scheitel,
Der Welt-Gedanken hegt,
Die Mutterhand sich einstmals,
Die segnende, gelegt.
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