Heft 
(2023) 115
Seite
80
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80 Fontane Blätter 115 Dossier: Fontanes Fragmente. Fortsetzung sein, Herbert«.»Setzen wir uns«. Er erzählt, daß er fort will. Nach New­York, Hovarden-College. Neue Welt, neues Leben.(Sie muß aber nicht pitschnaß sein, weil das häßlich wirkt; sie ist in einem Wagen gefahren; er auch. Die Scene muß in einem Brückenzollhaus spielen. Die Brücke ist weggerissen. Und so warten sie. Oder so ähnlich.) Nach dieser ersten Begegnung, in der sie beginnt, dann aber er fast ausschließlich spricht, trennen sie sich.»Ich bleibe noch« sagt er an einer Stelle. Er hat dort noch Arrangements zu treffen. Und nun erst erfolgt in ihrer Villa die große Scene zwischen beiden. (Z. 179–191) Dagegen zeigt das folgende, bereits oben angeführte Zitat(Konzeption 1) den Wechsel hin zu narrativem Text im Präteritum des Erzählers, das in Fontanes abgeschlossenen narrativen Texten die Regel ist: Hier nun das Gespräch, wo sie ihn fühlen läßt, daß es ihm irgendwo fehlt. Er erwidert erst scherzhaft. Dann bittrer. Es läßt einen Stachel in ihm zurück. Er empfand etwas Ueberhebliches, Spöttisches, Leis-Ankla­gendes darin.(Z. 82–84; Hervorhebung C.H.) Während in einem abgeschlossenen narrativen Text am Ende nur noch die Stimmen des Erzählers und der Figuren zu hören sind, bleiben im Frag­ment als Prozessdokument die verschiedenen Stimmen des Autors präsent. Veranschaulichen lassen sich diese Konversation unterschiedlicher Stim­men und ihre Beziehung zum textgenetischen Prozess wie in Abb. 7. Autor sammelt inventio wählt aus, ordnet an, plant verfasst, formuliert liest, evaluiert, revidiert dispositio elocutio [memoria] Erzähler Figuren Abb. 7: Stimmen im Text und der textgenetische Prozess