Heft 
(2024) 117
Seite
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72 Fontane Blätter 117 Literaturgeschichtliches, Interpretationen, Kontexte ­alten Adler über dem Eingangs-Portal hinaufsah. Unmittelbar links ne­ben diesem Adler, so daß man vom Fenster aus die Flügel desselben packen konnte, lagen Lepels Zimmer[]. In dem Wikipedia -Artikel Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiment Nr. 2 47 gibt es auch die Abbildung eines Stahlstichs der Kasernen-Straßenfront aus dem Jahre 1854, ebenso der Kaserne des I. Bataillons in der Komman­dantenstraße unweit des Spittelmarktes. Letztere war unter Friedrich II. von 1752 bis 1753 errichtet worden; der ähnliche Baustil beider Gebäude deutet darauf hin, dass auch die Kaserne des II. Bataillons aus jener Zeit stammte und also zu Fontanes Militärzeit bereits 80 bis 90 Jahre alt war. Wenn er 40 Jahre später darüber von einem»Spukhaus« schreibt, spricht vieles dafür, dass die alte Kaserne nach dem Umzug des gesamten Regi­ments in ein neues, größeres Quartier(Blücherstraße 47) in den späten 1860er-Jahren langsam verfiel. Eine leider undatierte fotografische Auf­nahme der Königlich Preußischen Messbild-Anstalt(siehe Abb. 1) zeigt das Gebäude jedoch noch nachgenutzt: Im Erdgeschoss wurden offensichtlich Geschäftsräume eingerichtet, darüber vermutlich Wohnungen. Abb. 1: Haus Neue Friedrichstraße 5–8, Berlin , Straßenansicht. Aufnahme der Königlich Preußischen Messbild-Anstalt. © TU Berlin Architekturmuseum, Inv.-Nr. F 0093