Heft 
(2024) 117
Seite
124
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124 Fontane Blätter 117 Freie Formen Bad Doberan , Sohm gab aber als Herkunftsort stets Rostock an. Er starb am 4. September 1835 in Fürstenwalde und wurde am 5. September auf dem Neuen Städtischen Friedhof beerdigt. Als Beruf ist im Sterbeeintrag »in Leipzig gewesener Kaufmann« festgehalten, als Todesursache Wasser­ sucht . Das Geburtsdatum ergibt sich aus der Altersangabe 63 Jahre und 8 Tage. 5 Die Kinder von Friedrich Wilhelm Sohm und seiner Frau Elisabeth ­(Lisette) Sohm waren Johanna Dorothea Philippine Fontane, geb. Sohm (1810–1882),(Fontanes Tante Pinchen), 6 Friedrich Nicolaus Sohm(1811– 1835) und Franziska Wilhelmine Geudtner, geb. Sohm(1812–?). Philippine Sohm muss noch sehr jung gewesen sein, als August Fontane sie heiratete. 7 Schon am 1. August 1828 konnte Pfarrer Fournier den am 17. Juli 1828 geborenen François Auguste Guillaume Fontane taufen. 8 Paten waren Wilhelm Sohm(Großvater), Friederike Fontane, geb. Werner(Groß­mutter) und Wilhelmine Fontane, geb. Taegenecker(Tante). Als Beruf des jungen Vaters August Fontane ist im Taufeintrag»peintre« angegeben, über Philippine Sohm heißt es nur»sa femme«. Aus der ersten Ehe Friedrich Wilhelm Sohms mit Charlotte von Hachen­berg(1784–21.09.1808), der Tochter des kurhessischen Majors von Hachen­berg, stammten Emil Karl Friedrich Wilhelm, geboren 1802 in Gießen , und Louis Joseph, geboren 1804 in Hechingen . 9 Philippine, Friedrich und Fran­ziska Sohm hatten also noch zwei ältere Halbbrüder. Am 21. Juli 1831 verheiratete sich Friedrich Sohm in Alsleben mit Marie Christine Langrock(1803–1831). Im Traueintrag ist sein Alter mit 20 Jahren angeben, sein Beruf mit Bibliothekar. Seine Frau starb bereits am 29. Sep­tember 1831 nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Gustav August (29.9.1831–7.4.1832). 10 Im Landeshauptarchiv Schwerin fand sich eine Akte, die bestätigt, dass sich Friedrich Sohm am 17. Dezember 1835 im Sozietätshaus in Ludwigslust erschossen hat. 11 Über die Fragen, vor die man sich durch diesen Fall ge­stellt sieht, gibt diese Akte keine Auskunft. Sie enthält nicht mehr als den Antrag, eine stille Beerdigung zu gestatten, der vom Großherzog ohne Wei­teres genehmigt wurde. Aus dem Antragsschreiben und einer Aktennotiz geht hervor, dass der Todesfall gerichtlich untersucht wurde. Diese Unter­lagen sind aber nicht enthalten. Sie wurden dem Großherzog mit dem An­trag eingereicht und von diesem zusammen mit seiner Genehmigung zu­rückgegeben. Wo diese Unterlagen geblieben sind, ließ sich nicht klären. Auch auf den Inhalt der Untersuchungen erhält man keinen Hinweis. Be­trachtet man den zeitlichen Verlauf, liegt der Schluss nahe, dass der Auf­wand der Untersuchung nicht bedeutend war. Das Schauspielhaus der Sozietät, in der mecklenburgischen Residenz­stadt Ludwigslust auf der Bleiche errichtet, wurde am 20. Oktober 1833 er­öffnet. 12 Es war ein einfacher Fachwerkbau, der 1947 durch einen Brand