Heft 
(2024) 118
Seite
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20 Fontane Blätter 118 23 Auguste Kummer(1790–1842). Auf Anregung und zunächst im Auftrag von Johann August Zeune , der 1806 die erste Blindenschule in Deutschland gegrün­det hatte, produzierte Kummer ab ca. 1820 Reliefgloben und-karten. Zeune äußerte sich 1821 in der Leipziger Literaturzeitung positiv über die von Kummer hergestellten Modelle:»Die vor 10 Jahren zum Behuf meiner Lehranstalt für Blinde ausgearbeiteten Tast-Erdkugeln oder Relief-Globen, welche ich anfangs Herrn Schwizky zur Vervielfältigung in Holzmasse übergeben hatte, wurden wegen der Ungenauigkeit und Zerbrechlichkeit jener Masse nach einem Ueber­einkommen mit Herrn Schwizky, seit einem Jahre von Herrn Kummer aus feiner unzerbrechlicher Papiermasse angefertigt. Er hat ganz neue scharfe Formen, worauf die neuesten Entdeckungen eingetragen sind, zu 26 und 16 Berl. Zoll Durchmesser verfertigt. Die Ausarbeitung ist wirklich zierlich zu nennen, die Preise verhältnissmässig billig und der Fleiss des Verfertigers selbst von Sr. Majestät anerkannt worden.«( Leipziger Literatur­Zeitung 93, Intelligenzblatt 14.04.1821, Sp. 742; vgl. auch die Abschrift TFA Kummer 63). 24 Erlers Konjektur»verbarg[er] ihr«(Gotthard Erler : Das Herz bleibt immer jung. Emilie Fontane . Biographie . Berlin 2002, S. 374–384, Zit. S. 379) wird nicht übernommen, weil auch»verbarg[sie] ihr« und mehrere weitere Varianten möglich wären und die Stelle ohne erklärenden Zusatz verständlich ist. 25 Die zweite Ehe von Karl Wilhelm Kummer mit Maria May, geb. Lamprecht, wurde 1837 geschieden(vgl. die Ergänzungen zum Stellenkommentar der Buchedition zu Von Zwanzig bis Dreißig. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeits­ stelle der Universität Göttingen , kommentiert von Wolfgang Rasch . Berlin 2014 (GBA Das autobiographische Werk , Band. 3). https://www.uni-goettingen.de/ de/490500.html(Abrufdatum: 17.06.2024). 26 Welche Schule Emilie besuchte, ist nicht bekannt. Die erste Mädchenschule für»Töchter der gebildeten Stände« in Berlin , die spätere Luisenschule, wurde erst in den späten 1830er-Jahren in der Oranienburger Straße 69 gegründet. 27 Theodor Fontanes Onkel August Fontane(1801–1855) und dessen Frau Philippine Fontane, geb. Sohm(1810–1882), Tante Pinchen genannt, zogen Ostern 1835 gemeinsam mit ihrer Tochter Rosalie und ihren Pensionären Theodor Fontane und Hermann Scherz in die Große Hamburger Straße 30–30a(F-Chronik, Bd. 1, S. 24). 28 Rosalie Fontane(1829–1894), Tochter(Pflegetochter?) von August und Philippine Fontane, wanderte 1849 mit ihren Eltern nach Amerika aus, heiratete 1853 in Montreal den Bankier Christian Greve, kehrte später nach Deutschland zurück und starb 1894 in Wiesbaden . 29 Theodor Fontane (1819–1898), der 1833 bis 1836 die Klödensche Gewerbe­schule besuchte. 30 Swinemünde , wo Fontane seine Kinderjahre verlebte. 1837 zogen seine Eltern nach Mühlberg an der Elbe, 1838 nach Letschin , seit 1850 lebten sie voneinander getrennt.