Zum zweiten Digitalen Beiheft der Fontane Blätter 175 1. Zu den Haushaltsbüchern Die Haushaltsbücher – auch»Ausgabe Bücher« oder»Haus-Haltungs-Bücher« genannt – dokumentieren die Ein- und Ausgaben der Familie Fontane über einen Zeitraum von 45 Jahren hinweg. Insgesamt erhielt die Brandenburgische Provinzialverwaltung im Jahr 1936 14 Fontane’sche Haushaltsbücher als Teil des erschließenden Apparats zum Nachlass Theodor Fontanes und integrierte sie in den Grundstock der Bestände des Theodor-Fontane-Archivs. Während der kriegsbedingten Auslagerung der Archivbestände 1944/45 gingen sechs Haushaltsbücher verloren. 2 Die acht noch erhaltenen Bücher befinden sich heute unter den Signaturen G 2,1 bis G 2,8 im Theodor-Fontane-Archiv und decken, mit Unterbrechungen, den Zeitraum von April 1856 bis Februar 1896 ab. Detail eines Einbands des Haushaltsbuchs Januar 1866 bis Juli 1868 © TheodorFontane-Archiv Potsdam : G 2,4 Emilie Fontane führte die Bücher selbst und nur in Ausnahmefällen, etwa bei Krankheit oder auf Reisen, fügten Martha Fontane , ein Dienstmädchen und selten auch Theodor Fontane einzelne Einträge hinzu. In den langen und schmalen Büchern(jeweils ca. 35 cm x 12 cm) notierte sie tabellarisch und in chronologischer Anordnung täglich die Einnahmen und Ausgaben. Am Monatsende addierte Emilie Fontane die Beträge zu einer Gesamtsumme, die bis 1875 in Reichstalern, Silbergroschen und Pfennigen, später in Mark und Pfennigen angegeben wurde. Zu den Einnahmen gehörten regelmäßige Gehälter der Kreuzzeitung oder der Vossischen Zeitung sowie unregelmäßige Honorare für Zeitungsartikel und Aufsätze, für Romane und andere Veröffentlichungen, eine kleine Pension und
Heft  
(2024) 118
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175
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