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Die geologischen Verhältnisse des Blattes.
ihn überlagernden oder ihm gleichalterigen Sande und Thonmergel der Hochfläche und Becken innerhalb derselben zu verstehen. Zum Unteren Diluvium gehören alle die Diluvialablagerungen, welche älter sind als der Obere Geschiebemergel; es sind das die durch die wegräumende Kraft der Wassermassen unter demselben blossgelegten Sande am Nordrande (südlich Rosenfelde) und in der Nordostecke des Blattes nördlich Gross- Latzkow und nördlich von Vorwerk Wilhelmsfelde, ferner die bereits erwähnten in der Nordhälfte des Blattes zwischen Kraazen und Klein-Lindenbusch und bei Gross-Latzkow, dann im südöstlichen Theile auf Berlinchener Feld vereinzelt auftretenden kuppenförmigen Sandberge, die sogenannten Durchragungen. Die Sande, welche unter dem Oberen Geschiebemergel liegen, können beim Vorrücken der letzten Eiszeit abgelagert sein und zwar sowohl die Grundmoräne der vorhergegangenen Eiszeit, den oberflächlich nicht sichtbaren Unteren Geschiebemergel, als auch die beim Rückzuge derselben etwa entstandenen Sande bedecken; zum Theil werden Sande, welche die beiden Grundmoränen von einander trennen, überhaupt nicht glacial, d. h. nicht directer Gletscherwasserabsatz sein. Denn sie enthalten z. B. auf Blatt Oderberg (siehe Erläuterungen dazu) eine Wirbelthierfauna, die nicht während der Vergletscherung gelebt haben kann, sondern für ihre Existenz ein milderes Klima verlangte. Da Grundmoränen, also während einer Vergletscherung entstandene Gebilde, über und unter diesen Faunen führenden, ausserhalb einer Vereisung entstandenen Sanden auftreten, so ist das der Beweis für eine zweimalige Vergletscherung Norddeutschlands.
Auf Blatt Schönow sind bisher keine Beweise für die Existenz interglacialer Schichten gefunden worden.
Das Untere Diluvium.
Wie ein Blick auf die Karte zeigt, tritt das mit grauer Grundfarbe angegebene Untere Diluvium nur in räumlich wenig ausgedehnten Gebieten auf; es ist durch
die Unteren Sande und Grande: ds und dg:, und die Unteren Mergelsande: dms vertreten.