Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 29, Blatt 59 [Neue Nr. 2956] (1901) Schönow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch R. Michael 1898 u. 1899
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Die geologischen Ve rhältnisse des B lattes.

Die obersten Schichten sind durch die auslaugende Thätigkeit der kohlensäurehaltigen Atmosphärilien ihres schwachen, ge­wöhnlich 12 pCt. betragenden Kalkgehaltes beraubt.

Fast alle Korngrössen sind vertreten; es wechsellagern in den Aufschlüssen Sande von feinem Korn, grandige Sande, sandige Grande, oft auch Geröllschichten (letztere auch als bankförmige Einlagerungen auftretend) in vielfacher Wieder­holung mit einander. Fast regelmässig tritt eine Geröllpackung an der Basis des Oberen Geschiebemergels auf. Das Ganze besitzt eine ausgezeichnete Schichtung; häufig ist dieselbe aber keine durch die ganze Masse gleichmässige, sondern wechselt, abgesehen von den Verschiedenheiten der Korngrösse innerhalb kleiner, meist linsenförmig gestalteter Einheiten, worauf die Erscheinung der sogenannten discordanten Parallel- oder Drift- structur beruht, zu deren Beobachtung sich fast jede Sand- und Grandgrube eignet. Sie ist durch den beständigen Wechsel, dem Wassermenge und Stromgeschwindigkeit der Schmelzwasser unterworfen waren, zu erklären.

Zahlreiche, wenn auch öfters wenig umfangreiche Durch- ragungen des Unteren Diluviums durch das Obere sind fest­gestellt worden, in grandiger Ausbildung z. B. östlich Stein- wehrsruh und südlich Vorwerk Augustthal, dann südlich und östlich Klein-Lindenbusch, als Sandberge nördlich Klein- Lindenbusch, östlich Malwinen Vorwerk, am Nordrande des Blattes westlich zu Kloxin, in den Streit-Bergen bei Kraazen und bei Vorwerk Felixhöhe, bei Stuthof, nördlich Ernestinen­hof, östlich Vorwerk Wilhelmsfelde (zu Plönzig) nördlich Gross- Latzkow,östlich Freiburg , östlich Schönow, nördlich Wilhelminen- hof, bei Neu-Ruwen, Wilhelmswunsch und anderen zahlreicheren Punkten des Berlinchener Feldes, hier aber immer nur von ganz geringer Ausdehnung.

Wenn man alle diese zahlreichen Punkte betrachtet, so gewinnt man die Ueberzeugung, dass fast in jeder oberflächlich als Lehm oder Mergel erscheinenden Kuppe ein unterdiluvialer Kern steckt und dass diese Sande und Grande im Grossen und Ganzen alle Höhenunterschiede der Oberfläche mitmachen und ihre Gestaltung im Wesentlichen bedingen, während das