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Bodenbeschaffenheit.
Einfluss des Sauerstoffs der Luft und des Regenwassers unter Bildung von Eisenhydroxyd und durch dasselbe wird eine hellere Färbung, die gelblich- bis rothbraune Farbe des Lehms und Mergels hervorgerufen.
Diese Oxydation ist auf Klüften und in sehr feinen Kanälen 6—8 Meter in die Tiefe gedrungen und hat z. B. den Oberen Oeschiebemergel oft in seiner gesammten Mächtigkeit erfasst. Sie pflegt auf der Höhe rascher zu erfolgen als in den Senken, wo die Mergelschichten mit Grundwasser gesättigt sind, welches die Luft abschliesst und oft auch noch reducirende Bestandtheile durch Verwesung von Pflanzenresten u. s. w. enthält. Ein anderer Theil der Eisenoxydulsalze bleibt jedenfalls dem gelblichen Mergel erhalten und wird erst bei der Umwandlung des Mergels in Lehm vollständig oxydirt. Bei der geringen Beständigkeit der Eisenoxydulsalze ist anzunehmen, dass die Ox)dation sehr rasch und vollständig erfolgt.
Der zweite Process der Verwitterung ist die Auflösung und Fortführung der ursprünglich an der Oberfläche vorhanden gewesenen einfach kohlensauren Salze der Kalkerde und Magnesia. Durch die mit Kohlensäure beladenen, in den
Boden eindringenden Regenwässer werden die einfachen Car- bonate als Bicarbonate gelöst und, seitlich fortgeführt, an anderen Stellen als Kalktuff, Wiesenkalk und kalkige Beimengungen humoser Böden wieder abgesetzt. Ein Theil sickert auch auf Spalten und an Pflanzenwurzeln in die Tiefe und veranlasst häufig eine erhebliche Kalk-Anreicherung der obersten Lagen des Geschiebemergels, wodurch diese Theile sich am besten für eine eventuell vorzunehmende Mergelung eignen. Durch die Entkalkung und die vollständige Oxydation der Eisenoxydulsalze, die beide 0,5 bis 1,5 Meter, selten mehr, in die Tiefe herabreichen, entsteht aus dem helleren, gelblichen Mergel der dunkler gefärbte, braune und braunrothe Lehm, in welchem wohl auch bereits eine Aufschliessung der Silicate des Mergels unter dem Einfluss der Kohlensäure und des Sauerstoffs der Luft stattgefunden hat.
Der dritte Verwitterungs-Vorgang ist tlicils chemischer, theils mechanischer Natur und hat eine Umwandlung des