Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 17 [Neue Nr. 3256] (1905) Hohenwalde / geognostisch und agronomisch bearb. durch J. Korn
Entstehung
Seite
5
Einzelbild herunterladen

Oberflächenformen und geologischer Bau des weiteren Gebietes.

5

seinen Ausschlämmungsprodukten Tonmergel, Mergelsand Sand und Kies bestehen. Zwei Grundmoränen, ein Oberer und ein Unterer Geschiebemergel, sind in dieser Gegend ent­wickelt, nach den zur Zeit geltenden Annahmen den Ablagerungen zweier Vereisungen entsprechend. Zwischen, unter und über diesen beiden Geschiebemergeln liegen ihre Ausschlämmungs­produkte. Es ist bemerkenswert, daß auf der Höhe der Platten das Untere Diluvium (unter welcher Bezeichnung man die unter dem Oberen Geschiebemergel liegenden Diluvialschichten zu­sammenfaßt) häufig fehlt, da es durch die Einwirkung der letzten Vereisung weggeräumt worden ist.

Die heutige Gestaltung des Gebietes hat sich in der Ab­schmelzperiode des letzten Inlandeises herausgebildet. Der End- moränenzug, der von Zehden über Mohrin nach Bernstein als ein Abschnitt der großen baltischen Endmoräne die nördliche Neumark durchzieht, kennzeichnet eine Stillstandslage des ab­schmelzenden Inlandeises, das seine Schmelzwasser nach S. zur Sammlung in dem gewaltigen ThornEberswalder Urstromtale ent­sandte, das in unserem Gebiete heute von der Warthe durchflossen wird. Diese Schmelzwasser haben die Sande und Tone der großen Sandrebene abgelagert. Die von der Grundmoräne überkleideten höheren Platten ragten aus dem Gewirr der Schmelzwasserströme heraus; zum Teil lagerten auf ihnen noch Reste der gewaltigen Eisbedeckung als totes Eis. Endmoränenartige Bildungen liegen am Südende der Massiner und Liebenower Platte. Die Zersägung des Steilabfalles zum Warthetale begann damals; die Wasser des Urstromes lagerten die Sandmassen ab, die heute die Terrassen­landschaften des Talsandes bilden. Drei Talstufen lassen sich in diesen unterscheiden. Die höchste liegt bei 3540 m; sie gehört auf Blatt Vietz dem Nebental der Vietze, auf Blatt Költschen anderen Seitentälern an und geht auf Blatt Vietz allmählich in den Sandr über. Eine mittlere Stufe liegt bei etwa 25 m; sie gehört am Nordrande des Tales zu den Seitentälern und ist nur an dem ostwestlich gestreckten Stücke des Talrandes auf Blatt Vietz und Költschen auf das Haupttal zu beziehen. Die tiefste Stufe senkt sich bis etwa 18 m Meereshöhe. Die Terrassen sind im allgemeinen scharf von einander abgesetzt; die plötzliche Senkung