Bodenbeschaffenheit.
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die Drainage ist an solchen Stellen für diesen Boden dringend geboten. Ein weiterer Nachteil ist die Neigung zur Krustenbildung bei der Anwendung der löslichen Düngesalze (Salpeter, Kainit etc.) Da die mechanische Bearbeitung gegen dieses Übel wirkungslos ist, so sei darauf hingewiesen, daß man in einer Beidüngung von kohlensaurem Kalk ein sicheres Mittel dagegen besitzt. Hierbei ist darauf aufmerksam zu machen, daß man Superphosphat (das für Lehmboden dem Thomasmehl als Phosphorsäuredüngung im allgemeinen vorzuziehen ist) erst ausstreuen darf, nachdem der Kalk untergebracht ist; würde man es vor dem Ausstreuen mit dem Kalk vermengen, so würde die Phosphorsäure unlöslich werden.
Die Vorzüge des lehmigen Sandbodens beruhen vor allem auf seiner physikalischen Beschaffenheit. Da er von dem wasserhaltenden Lehm und Geschiebemergel unterlagert wird, so bietet er selbst in den trockensten Jahren den Pflanzen genügende Feuchtigkeit und in dem großen Reichtum des Untergrundes an Nährstoffen eine hinreichende Menge unmittelbar zu verwendender Substanzen. Dem mangelnden Kalkgehalt läßt sich durch Zuführung von Düngekalk (Ätzkalk oder fein gemahlenem kohlensaurem Kalk) oder auch von unverwittertem Geschiebemergel auf helfen, der dann einen Winter lang erst tüchtig „zerfrieren“ muß. Bei dieser Mergelung des Bodens kommen folgende Gesichtspunkte in Betracht:
1. Die Mergelung muß in einer solchen Menge erfolgen, daß der Kalkgehalt der Ackerkrume (diese zu 25 cm Mächtigkeit angenommen) auf 0,5 pCt. gebracht wird.
2. Es muß daher der Mergelung zur Vermeidung unnötiger Ausgaben eine Untersuchung des zu mergelnden Bodens und des zu benutzenden Mergels auf ihren Kalkgehalt voraufgehen.
15. Es ist dafür Sorge zu tragen, daß der Kalkgehalt des Bodens nie unter 0,3 pCt. sinkt.
4. Durch die Mergelung wird die Zersetzungstätigkeit im Boden beschleunigt, also die Anforderung des Bodens an Wiederersetzung der durch die Ernten verbrauchten Bestandteile erhöht. Es ist darum besonders die Kali-