Alss vor achtzig Jahren von der Hamburger Tempelgemeinde und ihren Führern die Orgelfrage aufgeworfen wurde, hätte man kaum gedacht, daß es heute, nach achtzig Jahren, noch nöthig oder nützlich sein könnte, diese Frage zu behandeln. Die anerkannt größten Meister der Halacha, die dieses Jahrhundert aufzuweisen hat, verbannten dieses kirchliche Musikinstrument aus der Synagoge und sie thaten dies in ihren Gutachten*) mit der Strenge eines auf Talmud und Codices aufgebauten Beweises und dem ganzen Ernst der väterlichen Mahnung, zu der sie, die Leuchten und Lehrer Israels, berechtigt waren. Auch der Hauptverfechter der Orgel in jener Zeit, der Rabbiner Aron Choriner zu Arad, hatte sein im Werke pix abgegebenes orgelfreundliches Gutachten in einem an R. Mosche Münz zu Altofen und R. Mosche Sofer i-D zu Preßburg gerichteten bußfertigen Briefe öffentlich widerrufen, mit den Worten: „Ich erkläre hiermit öffentlich, daß alles, was ich in meinem Briefe, betitelt "rirmn rMp. geschrieben habe, null und nichtig sei, und daß ich überhaupt nicht befugt bin, in dieser Sache einen Ausspruch zu thun,
*) Gesammelt inr Werke N'"QN Nv"! (1817) und benützt in der von Dr. Lehmann herausgegebenen trefflichen Schrift: „Die Orgel in der Synagoge."
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