Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3548] (1899) Sect. Rüdersdorf / unter Benutzung d. Eck'schen u. Orth'schen Aufnahmen im N. O.-Viertel geogn. u. agronom. aufgen. ... u. revidirt durch F. Wahnschaffe
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Blatt Rüdersdorf .

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Heinitzbruch und neuerdings besonders deutlich im Alvensleben- bruch aufgeschlossen. Seine Mächtigkeit beträgt etwa 77 Meter. Im Heinitz- und Redenbruch streicht derselbe SW.NO., im Alvenslebenbruch dagegen W.O. Die Ursache dieser Verände­rung im Streichen ist eine etwa 34 Meter breite Kluft an der Chaussee zwischen Tasdorf und Rüdersdorf , welche den östlichen Theil in das Liegende verwirft. Dieselbe ist mit Diluvialmassen erfüllt. Das Fallen nimmt von 1272° unregelmässig bis 28° zu. Im Grossen und Ganzen besteht der untere Wellenkalk aus festen splittrigen und wulstigen dichten Kalksteinbänken, zwischen welche in mehreren Niveaus Conchylien-reiche Schichten eingeschaltet sind. Folgende, meist als Steinkerne erhaltene Versteinerun­gen wurden beobachtet:

Rhizocorallium Jenense Zenk., Pecten discites Schl, sp., Lima striata var.: lineata Schloth. sp., Gervillia costata Schl, sp., socialis Schloth. sp. und subglobosa Credn., Monotis Albertii Goldf., Nucula Goldfussi Alb. sp., ? Nucula elliptica Goldf., Myophoria vulgaris Schl, sp., laevigata Alb. sp. und curvirostris (Schl.) Seeb., Mya- cites anceps Schl, sp., Chemnitzia turris Eck (1. c. f. 10), scalata Schroeter sp. und obsoleta Ziet. sp., Natica spirata Schloth. sp.» Turbo gregarius Schl, sp., Dentalium torquatum Schl., Ammonites Buchii Alb. und Oltonis v. Buch, Ganoidenschuppen und (selten) Saurierknochenreste.

Von Mineralien erscheint im Wellenkalk auf Klüften und Drusen ausser Kalkspath, Eisenkies und Binarkies als besonders interessant Coelestin, und zwar stets in Krystallen. Dieselben sind farblos, weiss, röthlich, bläulich, seltner bräunlichgelb. Ihre Form hat Arzruni*) zuletzt untersucht und folgende Flächen ge­funden:

oo a : oo b : c (P), oo a : b : c (o), 2a: oo b : c (d), a : b : oo c (M), 2 a : b : c (y), a : b : c (z), seltener 2 a : b : oo c (n), 4 a : oo b : c (1), 3a : oo b : c (g), a : b : 2 c (z 2 ) (neu für den Coelestin), a : oo b : oo c (S), 5 a : b : 5 / tS c (0 2 ). Der Coelestin besitzt nach demselben Autor folgende Zusammensetzung:

*) Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft Bd. XXIV, 1872, p. 477, t. XX.