Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3445] (1910) Charlottenburg : geologische Karte / geogn. bearb. durch G. Berendt ..
Entstehung
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Oberflächenformen und allgemeiner geologischer Bau

zwischen Wilhelmsruh und Valentinswerder auf 8 m Wassertiefe steigend. Von Tegel her kommt das Tal des gleichfalls seenartig verbreiterten Hermsdorfer Fließes, welches in dem großen, bis 1,8 km breiten Becken des inselreichen Tegeler Sees Tiefen über 10 und bis 14 m in großer Flächenausdehnung besitzt. Südlich von Pichelsdorf beginnt abermals eine beträchtliche, wieder ganz flache, nur 34 m Tiefe erlangende Verbreiterung der Havel, der Wannsee, der auf dem südlich angrenzenden Blatte Teltow seine Hauptentwickelung und größere Tiefe erlangt. Er endet im N. mit zwei Buchten, der Scharfen Lanke und dem heute von der Heerstraße durchschnittenen Stößensee; in letzterem mündete früher die Havel, bis der künstliche Durchstich des Pichelsdorfer Gemündes geschaffen wurde. Andere natürliche Wasserläufe fehlen unserem Blatte. Von künstlichen ist nur noch der Spandauer Schiffahrtskanal zu nennen, der von Plötzensee bis Saatwinkel, und der Verbindungs­kanal, der von Plötzensee bis zur Spree am Salzufer unser Blatt durchzieht.

Von stehenden Gewässern trägt unser Blatt außer den großen Flußseen des Havelgebietes nur noch die beiden kleinen natür­lichen Wasserbecken des Plötzensees und Lietzensees und ein paar teilweise verlandete Altwasser der Spree und Havel.

Spree und Havel als Flußläufe sind begleitet von ausgedehnten, alljährlich überschwemmten Flachmooreu, während die Havelseen meist in Sandgebiete eingesenkt sind', die bis an die Wasserlinie reichen. Mit den heutigen Wasserläufen stehen außerdem eine Reihe torf- und moorerfüllter Senken des Urstromtales in Ver­bindung.

^ Der eigentliche Talboden des Urstromtals liegt im Gegensätze zu diesen alluvialen Senken über dem Hochwasserspiegel der Flüsse und bildet eine ungeheure tischgleiche Ebene, in deren Eintönigkeit nur die ihr vielenorts aufgesetzten, vom Winde zusammengewehten Dünenkämme und Rücken etwas Abwechslung bringen.

Die Wasserflächen unseres Blattes besitzen 3031 m, die Moorflächen 31 32 m und die Sandflächen des Urstromtales 32 33 m Meereshöhe.