Die geologischen Verhältnisse des Blattes
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Die Keuperformation
Die Schichten des Keupers beginnen in dem Bohrloche auf der Zitadelle Spandau in 389 m Tiefe unter der Oberfläche, was 359 m unter N.-N. entspricht, und reichen bis zum Ende der Bohrung, die in 486,22 m Tiefe eingestellt wurde, während Leibnitzstraße 87 der Keuper 212 m unter der Oberfläche, entsprechend *177 m unter N.-N. beginnt und bis 246 m unter Oberfläche oder 211m unter N.-N. angebohrt wurde. Gewöhnliche und dolomitische Kalksteine, graue und grünliche, zum Teil gipsführende Mergel, graue Sandsteine, rote und grüne Tone, weiße und gelbliche Fasergipse und dichte Gipse, sowie blaue Anhydrite bilden eine äußerst mannigfaltige Schichtenfolge, deren Einzelheiten aus den im Anhänge aufgeführten Bohrprofilen zu ersehen sind. Ist auch, abgesehen von Pflanzenresten in der tiefsten Spandauer Schicht und von Fischresten 20 m darüber nichts von Fossilien angetrofFen, so läßt doch die ganze Gesteinsentwickelung der hier erbohrten Schichten, insbesondere mit Rücksicht auf die Gipsführung keine andere Altersdeutung als die auf Keuper zu. Dasselbe gilt für die Leibnitzstraße 87 erbohrten vortertiären Schichten. Prof. Gagel, der diese genau untersucht hat, kommt zwar zu dem Schlüsse, daß Spandau in der Hauptsache dem mittleren und in den tiefsten Teilen dem Unteren Keuper angehört, während Leibnitzstraße 87 die Mehrzahl der vortertiären Gesteine dem Unteren und nur die obersten Meter dem Mittleren Keuper zuzuschreiben sind. Indessen spricht doch der gesamte Gesteinscharakter der beiden Bohrungen mehr für die mittlere Abteilung des Keupers, den Gipskeuper. Über die Lagerungsverhältnisse dieser Keuperschichteu läßt sich unter Berücksichtigung einiger benachbarter Tief bohrungen mit einiger Wahrscheinlichkeit nur soviel sagen, daß sie einem von SO. nach NW. streichenden und nach NO. einfallenden Schichtensysteme angehören. Es sind nämlich östlich unseres Blattes am Wedding und nördlich bei Hermsdorf Schichten des unteren Jura (Lias) und etwas weiter