Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3445] (1910) Charlottenburg : geologische Karte / geogn. bearb. durch G. Berendt ..
Entstehung
Seite
11
Einzelbild herunterladen

Die geologischen Verhältnisse des Blattes

11

mittelkörnigen Sanden, die wegen ihres Reichtums an weißem Kali­glimmer (Muscovit) als Glimmersande bezeichnet werden. Ihre Mächtigkeit beträgt in Bohrloch 19 22 m, in Bohrloch 53 52 m und in Bohrloch 54 25 m. Da die beiden letzteren nur 1400 m von einander entfernt sind, so liegt der Schluß nahe, daß vor Ab­lagerung der nächst jüngeren Schichten beträchtliche Massen der oberoligocänen Sande an der Stelle des Bohrlochs 54 entfernt wurden, daß also das Miocän diskordant dem Oberoligocän auflagert. Fossilien sind, wie in der ganzen Berliner Gegend, so auch auf unserem Blatte in diesen Glimmersanden nicht aufgefunden worden.

Das Miocän

An 11 Stellen sind die Schichten des Miocäns, der märkischen Braunkohlenbildung in Bohrungen angetroffen worden, aber nur zweimal in ihrer vollen Mächtigkeit von je 34 m durchbohrt; da aber in den Bohrlöchern 34 und 35 die Braunkohlenbildungen, ob­wohl nicht durchbohrt, 42 und 43 m tief angetroffen wurden, und da auf den Nachbarblättern noch größere Mächtigkeiten beobachtet sind, so geht daraus hervor, daß große Massen von Miocän wieder zerstört wurden, bevor die Ablagerung der diluvialen Schichten be­gann. Die jetzt noch vorhandene Oberfläche des Miocäns liegt zwischen 8 und 38 m, weist also Höhenunterschiede von 45 m auf, ebensoviel, wie die heutige Oberfläche des Blattes Spandau. Ein Teil des Miocäns unseres Blattes war sogar bei Beginn des Diluviums völlig zerstört, denn in der Bohrung 19, Zitadelle Spandau, ruht letzteres unmittelbar auf dem Oberoligocän in 90 m, ja im Bohrloch Halensee II reicht das Diluvium sogar bis 100 m, sodaß auch hier das Miocän völlig fehlen dürfte.

Die märkischen Braunkohlenbildungen sind aus Kiesen, Sanden, Feinsanden und Tonen aufgebaut und führen außerdem hier und da Braunkohlenflöze, nach denen die Formation den Namen hat. Die Sande und Kiese bestehen wesentlich aus Quarz, können durch beigemengte Humusstoffe dunkel gefärbt sein und führen lagenweise weißen Glimmer in wechselnder Menge. Die meist dunkelbraun