Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 46, Blatt 19 [Neue Nr. 3352] (1908) Letschin : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer
Entstehung
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II. Die geologischen Verhältnisse des Blattes

An dem Aufbau des Blattes Letschin nehmen Diluvium und Alluvium teil. Während aber dieses den bei weitem größten Raum einnimmt, findet sich jenes nur in beschränktem Umfange; und zwar teils bodenbildend, teils nur im Untergründe erbohrt.

Das Diluvium

Als Bildungen des Diluviums sind zu nennen: Spatsand und -kies, Geschiebeanhäufungen, Geschiebeinergel, Talkies und -sand verschiedener Stufen.

Sämtliche Bildungen werden als sogenannte eiszeitliche bezeichnet; das heißt: Ihre Entstehung fallt entweder in die Eis­zeit selbst, oder sie steht in engem Zusammenhänge mit ihr.

Wie schon der Name sagt, sind Talkies und -sand Bildungen der breiten Talsohlen, wie sie sich in allen alten Urstromtälern des norddeutschen Flachlandes, und so auch hier im Odertale finden, während die übrigen Vorkommen von diluvialen Bildungen die Hochflächen zusammensetzen. Von diesen Bildungen ist nur der Geschiebemergel als eigentliche Ablagerung des Eises selber zu bezeichnen, während die Sande, Kiese und Blockanhäufungen fluvioglazialen Ursprungs sind; das heißt: Sie verdanken ihre Ent­stehung nicht der Tätigkeit der Gletscher unmittelbar, sondern den Gletscherwassern, und zwar sowohl denen, die dem vor­rückenden, als denen, die dem abschmelzenden Eise entströmten. Das in ihnen verwendete Material aber lieferte die im Liegenden des Gletschers befindliche Grundmoräne, der sogenannte Ge­schiebemergel.