Die geologischen Verhältnisse des Blattes
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Erwähnt sei, daß gegenwärtig für das norddeutsche Flachland 3 verschiedene Eiszeiten angenommen werden, die durch 2 sogenannte Zwischeneiszeiten (Interglazialzeiten) getrennt sind.
Der Geschiebemergel ist die eigentliche Grundmoräne des Gletschereises. Dieses hobelte auf seiner Wanderung vom Norden her die anstehenden Gesteine ab, nahm die lose gewordenen Stücke auf und zerrieb sie mehr oder weniger zu feinen Brocken, so daß das neu entstandene Gestein — der Geschiebemergel — nicht nur Vertreter sämtlicher denkbaren Korngrößen vom winzigsten Tonteilchen bis zum hausgroßen Blocke enthält, sondern auch eine Übersicht bietet über sämtliche Gebirgsarten, über die der Gletscher hinweggegangen ist. Bei der Eigenart dieser Gesteine und bei ihrem bisweilen nur ganz vereinzelten Vorkommen sind sie beweiskräftige Zeugen für den Weg geworden, den der Gletscher zurückgelegt hat, bis er seinen Schutt in unserem Vaterlande zur Ablagerung brachte und man kann wohl mit Recht sagen — zur Bildung des sichersten und nachhaltigsten Ackerbodens Veranlassung gab.
Dem Geschiebemergel gegenüber stehen die fluvioglazialen Bildungen: Der Spatsand und -kies und die, Blockanhäufungen.
Sie sind Ausschlämmungsgebilde des ersteren und unterscheiden sich untereinander im Grunde genommen nur durch die Korngröße. Ihre Entstehung ist im allgemeinen auf die fortbewegende Tätigkeit der Gletscherwasser zurückzuführen, die je nach Stromgeschwindigkeit und Menge des Wassers verschieden ist. Block an häufungen werden gewöhnlich als Rückstand des ausgeschlämmten Geschiebemergels bei Eisstillstand anzusehen sein, bisweilen werden sie jedoch darauf zurückgeführt werden können, daß Gesteinsblöcke in Eisschollen eingebettet waren und daß diese vom Wasser fortbewegt- und an bestimmten Stellen zum Stranden gebracht wurden.
Der Spatsand und -kies (Grand) (ds u. dg), auch Diluvialsand und Diluvialkies und nach ihrem Lagerungsverhältnis zum Geschiebemergel „Unterer“ Sand und Kies genannt, unterscheiden sich nur durch die Korngröße ihrer Gemengteile. Während beim Sande das fein- und mittelkörnige Material überwiegt, sind es beim Kiese die grobkörnigen bis steinigen Teile. Die Benennungen