höher von Wald umgebenen Potsdamer Gbservatorium lehrt, daß zwischen diesen beiden so unmittelbar benachbarten Stationen bedeutende Unterscißcde bestehen können. So wurde z. B. am 8. Februar sZstö auf dem Gbservatorium ein Minimum von —s8,3, an der Nuthe dagegen ein solches von —2-HO" abgelese». Allerdings dürften hier zwei Ursachen Zusammenwirken, indem einerseits die Niederung, andererseits die freie, waldlose Lage der Nuthestation die Entwicklung starker Temperaturextreme begünstigen. Der Wald wird im allgemeinen eine Abschwächung derselben bewirken, doch muß wegen des Einflusses desselben auf die Arbeiten von Schuber th auf diesem Gebiete hingewiesen werden. Leider ließ sich der Einfluß des Sprec- waldes auf die Temperatur mangels einer geeigneten Station nicht feststellen. Aus den Beobachtungen von Spremberg (s. Tabelle I) zu schließen, das allerdings bereits in einiger Entfernung vom eigentlichen Spreewalde oberhalb desselben an der Spree liegt, kann derselbe nur ein sehr geringfügiger sein, da Spremberg der südöstlichen kontinentalen Lage entsprechend verhältnismäßig warnie Sommer und kalte Winter aufweist. Ebenso ist der Ami warm, der September kühl. Bon einen: Einfluß des Wassers und des Waldes kann daher wohl kaum gesprochen werden. Der Einfluß des im Südwesten befindlichen Höhenzuges, des Fläming, zeigt sich an den Verhältnissen der Station Belzig. Die Temperaturextreme konnten bei der kurzen Beobachtungsreihe nicht ausgenommen werden; doch sei erwähnt, daß besonders dis Winima des Winters verhältnismäßig sehr niedrige sind. Wie Tabelle I lehrt, gilt dies auch von den Witteltemperaturen im allgemeinen. Es zeigt sich nun, daß Belzig am Nordostabhang des Fläming, also im Aegenschattsn desselben gelegen ist, woselbst die Bewölkung verhältnismäßig gering ist und infolgedessen die Temperaturschwankungen große sind.
4. Erster und letzter Frost. Eis-, Frost-, SonnnerraAe.
Zu der nachfolgenden Übersicht, welche sich gleichfalls auf das Jahrzehnt sSsts bis sstOO bezieht und Angaben über den ersten und letzten Frost enthält, ist zunächst zu bemerken, daß die auf den ersten Blick auffallende Tatsache, daß der letzte Frost im Wittel überall in den April fällt, während das mittlere Wimmum des Wai an vielen Stationen noch unter 0° ist, darin ihre Erklärung findet, daß bei Berechnung des mittleren Winimums auch die Intensität des Frostes berücksichtigt wird. Wenn z. B. in zehn Jahren -er letzte Frost sechsmal im April und viermal Anfang Ami eintrat, so wird das Wittel auf den April fallen. Ist nun gleichzeitig in den frostfreien Waimonaten das Winimum nur wenig von 0" verschieden, in den übrigen vier dagegen erheblich (etwa 3° bis unter dem Gefrierpunkt, so kann trotzdem das durchschnittliche Winimum, wie leicht ersichtlich, unter 0" sein. Was die äußersten Frostgrenzen anbelangt, so sind, wie schon erwähnt, auch: im Juni und August Frost-
') Enthalten z. B. in I. Schubert: lvald und Niederschlag in tveflpreußen und Posen und die Beeinflussung der Regen- und Schneemessung durch den tvind. Bericht der meteorologischen Abteilung des forstlichen Versuchswesens in Preußen. Meteorolog. Zeitschrift lyos, kseft M,